Eine Katsina kehrt zurück nach Hause

Das Wupatki National Monument in der Nähe von Flagstaff, Arizona. © Leila Batmanghelidj/Survival

Die Katsinam („Freunde“) der Hopi aus Arizona, sind Geister ihrer Vorfahren, wichtiger Tiere und der Natur. Katsinam erscheinen während der heiligen Tänze der Hopi, welche die Harmonie zwischen den Hopi und den Geistern aufrechterhalten. Die Tänzer singen für Regen und die Schneeschmelze, sie markieren die erste Sichtung des Neumondes und ehren die Beziehung zwischen Mann und Adler.


Im April 2013, als das Pariser Auktionshaus Néret-Minet Tessier & Sarrou sich auf die Versteigerung von 70 Katsinam vorbereitete, schrieben die Hopi an das Auktionshaus und baten darum, den Verkauf abzusagen. Sie begründeten ihre Bitte damit, dass die öffentliche Darstellung und der Verkauf der Katsinam für sie einer massiven Beleidigung gleichkommt.

„Allein die Tatsache, dass ein Preisschild an diese kulturell bedeutenden und religiösen Objekte geheftet wurde, ist jenseits von empörend“, sagte Leigh Kuwanwisiwma, Direktor des Hopi Cultural Preservation Office. „Sie haben keinen Marktwert. Punkt.“

Der Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA) ist ein Gesetz in den USA, das erlassen wurde, um die sterblichen Überreste und heilige Objekte der indigenen Völker der USA zu schützen. Leider existiert in Frankreich kein vergleichbares Gesetz.

In Vertetung von Survival International und den Hopi konnte Pierre Servan-Schreiber, Anwalt und Partner der Rechtsfirma Skadden Arps, vor Gericht eine Vorladung des Auktionshauses erwirken. Doch leider scheiterte am Ende der Versuch den Verkauf zu stoppen und die Katsinam wurden versteigert.

Doch Pierre kaufte selbst eine Katsina bei der Auktion, um sie den Hopi zurückzugeben. Er brachte sie im Sommer 2013 zusammen mit Vertetern von Survival International nach Hause zu den Hopi.

In einem exklusiven Interview mit Survival International erzählt Pierre Servan-Schreiber, warum er für den Fall kämpfte als wäre er selbst ein Hopi, wie er nach Hopiland reiste und warum die Hopi „die Schlacht verloren haben, aber nicht den Krieg“.

Leila Batmanghelidj und Kayla Wieche aus dem Survival-Büro in San Francisco waren zusammen mit Jean-Patrick Razon von Survival Frankreich ebenfalls Zeugen der Übergabezeremonie. Leila beschreibt die herzliche Begrüßung der Hopi, warum die Katsinam so wichtig für ihre Lebensweise sind und Unterhaltungen mit den Hopi darüber, welche gemeinsamen Kämpfe indigene Völker weltweit austragen müssen.


Interview mit Pierre Servan-Schreiber

Pierre Servan-Schreiber, wie hörten Sie von den Hopi-Katsinam-Fall und warum nahmen sie ihn an?

Skadden ist Mitglied der Allianz der Anwälte für Menschenrechte, welche ein Forum für NGOs ist, das ihnen bei Bedarf kostenlose Rechtsberatung zur Verfügung stellt und an das sie ihre Fragen schicken können. Die Allianz sendet dann Anfragen an Mitgliedsfirmen. Welche Firma bildlich gesprochen als erstes ihre Hand hebt, wird mit der Arbeit beauftragt.

© Jean-Patrick Razon/Survival

Was inspirierte Skadden dazu „seine Hand zu heben“?

Ich dachte die Frage von Survival International war eine interessante und intellektuell herausfordernde: Kann eine Auktion mit der Begründung abgesagt werden, dass die zu verkaufenden Objekte i) von ihren Machern als heilig und unverkäuflich angesehen werden und ii) potentiell, sogar wahrscheinlich, den Leuten, denen sie gehören, gestohlen wurden?

Einer meiner Kollegen erzählte mir, dass er den Fall gerne annehmen würde, also schlug ich vor gemeinsam daran zu arbeiten. Eine der attraktiven Besonderheiten des Auftrags war es auch, dass er im Vergleich zu meinen üblichen Fällen drastisch anders war.

Wir erhielten die E-Mail der Allianz am Montagmorgen des 8. April 2013. Die Auktion sollte am Freitag, dem 12. April um 14 Uhr stattfinden. Wir mussten mit Survival International Kontakt aufnehmen, ein Mandatierungsschreiben vorbereiten, klären ob es irgendwelche Interessenkonflikte gab und so weiter. Wir mussten auch sicherstellen, dass die Hopi mit an Bord waren, da ich glaubte, dass das unseren Fall stärker machen würde. Die Zeit war knapp.

Waren Sie überzeugt davon den Hopi-Fall gewinnen zu können?

Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit nicht für uns sprach. Aber selbst wenn wir verlieren würden, glaubte ich daran, dass es einer dieser seltenen rechtlichen Fälle war, die durch die Berichterstattung in den Medien helfen können, die öffentliche Meinung zu verändern. Also meiner Meinung nach war es so oder so Wert dafür zu kämpfen. Und weil wir den Fall pro bono bearbeiteten, hatten die Hopi und Survival International durch den Versuch ebenfalls nichts zu verlieren.

Am Abend nach dem Gerichtsurteil sprach ich per Telefon mit dem Hopi-Rat. Ich sagte den Hopi, dass wir die Schlacht verloren hatten, aber nicht den Krieg. Dass irgendwann ein Gericht entscheiden würde, dass nicht alles in dieser Welt gekauft oder verkauft werden kann.

Wieso glauben Sie, dass es wichtig ist, die Katsinam an die Hopi zurückzugegeben?

Ich verstand recht schnell die zentrale Bedeutung der Katsinam für die Hopi. Das Schicksal der Katsinam und der Hopi ist komplett ineinander verflochten.

Ich fühlte, dass der Verkauf von 70 Katsinam – die wichtigste Sammlung der Welt – für die Hopi vergleichbar war mit dem Verkauf eines Teils des Kreuzes, an dem Jesus gekreuzigt wurde, oder dem Verkauf der Überreste eines Heiligen für die Katholiken. Das heißt es war schlicht unfassbar, dass etwas, was so tief in ihrer Religion verankert ist, zum Verkauf an den Meistbietenden angeboten wurde.

Der Ausgang war unglücklich, da die Katsinam nun verkauft wurden und in alle Himmelsrichtungen verstreut werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann einmal in ihre wahre Heimat bei den Hopi zurückkehren werden, wurde dadurch entscheidend reduziert.

Aber ich kämpfte den Kampf als wäre ich selbst ein Hopi gewesen.

Mit welcher Argumentation gingen Sie in die Verhandlungen zum Hopi-Fall?

Das Recht der USA, welches indigene Artefakte beschützt, besitzt im Ausland kein Gewicht. Deshalb gab es in Frankreich keine gesetzlichen Vorschriften für die Katsinam. Also mussten wir auf französische Präzedenzfälle zurückgreifen, um unsere Argumentation zu stützen. Diese waren:

1) In Frankreich gab es eine Entscheidung des Obersten Gerichts, die besagt, dass Gräber und Objekte von Begräbnissen nicht gekauft oder verkauft werden können. Also basierte mein Argument auf der heiligen Funktion der Katsinam heute, ihrer Beziehung zu denen, die von uns gegangen sind, und ihrer Rolle als Verkörperung der Geister der Toten. Die Beziehung der Hopi zu den Katsinam ähnelt der Beziehung der Franzosen zu Grabstätten und der Art, wie wir zu den Verstorbenen an den Gräbern beten.

2) Andere Bestimmungen im französischen Verfassungsrecht besagen, dass wenn ein Objekt über Generationen in einer bestimmten Familie war (in diesem spezifischen Fall die Familie d’Orléans, die ehemalige französische Königsfamilie), kann ein Familienmitglied dieses Objekt nicht verkaufen, da es der Familie als Ganzes gehört und nicht einem einzigen Mitglied. Folglich ist ein Verkauf unzulässig.

Unser Argument war also, dass, trotz des Mangels an spezifischen Bestimmungen für Restriktionen beim Verkauf der Katsinam im französischen Recht, solche Rechtsprechung ausreichend rechtliche Gründe liefert, um die Auktion zu stoppen.

© Jean-Patrick Razon/Survival

Das Pariser Gericht urteilte, dass „die Masken, trotz ihrer Heiligkeit für die Hopi, keine Kreatur, egal ob tot oder lebendig, darstellen“. Was ist ihre Sicht dazu?

Ich mochte diesen Teil des Urteilsspruchs wirklich nicht. Wir haben nie argumentiert, dass Katsinam Körper oder Körperteile seien. Wir haben einfach gesagt, dass sie für die Hopi lebende Dinge sind. Für mich war dies der Weg, mit welchem das Gericht den negativen Entscheid des Falls begründet hat. Die Tatsache, dass die Richterin nicht einmal auf unsere Argumentation eingegangen ist, welche auf französischer Rechtsprechung basierte, und sie stattdessen einen Artikel aus dem Zivilgesetzbuch gesucht hat, der nichts mit dem Fall zu tun hatte, machte auf mich den Eindruck, dass sie sich unwohl dabei fühlte unsere Fragen direkt zu beantworten.

Warum haben Sie eine Katsina gekauft? Wissen Sie etwas über die spezifische Bedeutung dieser Katsina?

Ich hatte nicht geplant eine Katsina zu kaufen! Nach dem Gerichtsurteil ging ich mit meinen Kollegen und Jean-Patrick Razon aus dem französischen Büro von Survival International etwas essen, als sie mir erzählten, dass sie zur Auktion gehen würden.

Es traf mich wie ein Blitz: Ich musste versuchen eine Katsina zu bekommen und sie den Hopi zurückgeben. Ich sah es als eine symbolische Geste dafür, dass nicht alles verloren war und dass der Kampf nicht umsonst gewesen war. Also gab ich meinem Kollegen ein Budget und bat ihn, für mich eine Katsina zu kaufen. Mein Kollege schickte mir später eine Nachricht, um mir zu sagen, dass ich der stolze Besitzer des Objektes Nummer 13 bin.

Welche Gesetze sollten Ihrer Meinung nach zukünftig für ähnliche Verkäufe existieren?

Ich glaube, dass um ein Objekt vor dem Verkauf zu bewahren, bestimmte Kriterien angewendet werden müssen:

1) Das Objekt selbst sollte von den Menschen, die es erschaffen haben, als heilig angesehen werden. So würde zum Beispiel eine Figur der Jungfrau Maria dieses Kriterium nicht erfüllen, da die Jungfrau Maria selbst für die Katholiken heilig ist, nicht aber eine Figur von ihr. Ähnlich ist es auch mit den Katsina-Puppen, welche die Katsinam darstellen. Auch diese werden von den Hopi nicht als heilig angesehen und können frei gekauft und verkauft werden.

2) Die Religion oder die Kultur muss heute noch lebendig sein (was zum Beispiel die Artefakte der Azteken ausschließt).

3) Die Objekte dürfen nirgends auf der Welt verkauft werden. Demzufolge wären Kopien der Bibel, des Korans und anderer heiliger Texte nicht durch dieses Kriterium geschützt, da sie frei gekauft und verkauft werden können.

© Survival

Können Sie Ihre Reise zu den Hopi in Arizona beschreiben?

Die ganze Erfahrung mit dem Hopi-Gerichtsfall war eine Reise. Bis ich nach Arizona kam, war es eine Reise die ich an meinem Schreibtisch erlebte, aber dennoch eine faszinierende.

Ich hatte das Gefühl, dass die Rückgabe der Katsina an die Hopi ein symbolischer Akt war, der von weiterer Symbolik begleitet werden muss: die physische Reise zum Hopiland. Für mich war die einzige Art eine solche Reise zu machen mit dem Motorrad. Ich erzählte den Hopi in einer Rede davon, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr Motorrad fahre. Dass das Fahren mir geholfen hat, mich in der schwierigen Zeit der Pubertät selbst zu definieren. Deshalb habe ich die Reise in das Hopiland mit dem Motorrad unternommen.

Während dieser Stunde auf der Strecke zu den Hopi spürte ich, wie der Wind mit den Wolken spielte und nahm den Duft des Wildsalbeis, der feuchten Erde und der Zedern wahr. Ich sah die Sonnenstrahlen durch die Sturmwolken scheinen, die die Felsen in einen kräftigen roten Farbton tauchten.

Ich war allein auf der Straße und ich gebe offen zu, dass ich durch die Schönheit um mich herum von Emotionen überwältigt wurde.

Können Sie uns über Ihre Tage im Hopiland erzählen?

Ich habe vier Tage mit den Hopi in ihrem Land Hopituskwa verbracht. Ich traf politische Repräsentanten des Hopirates zusammen mit religiösen Führern. Sie waren sehr gastfreundlich und emotional. Ich wurde begrüßt, als hätte ich den Leichnam eines Sohnes zurückgebracht, der im Krieg gefallen war. So kraftvoll war es.

Um diese Ebene der Gefühle zu verdeutlichen: Ich behielt die Katsina während des 15-Stunden Fluges von Paris bei mir und trug sie, als ich am Flughafen Flagstaff landete. Eine Hopi-Frau war am Flughafen, um mich zu begrüßen. Sie brach in Tränen aus, als sie mich sah, noch bevor sie „Hallo“ sagen konnte.

Können Sie die Rückgabe-Zeremonie beschreiben?

Die Rückgabe-Zeremonie fand im Privaten statt, in einem fensterlosen Raum. Die Zeremonie hatte nichts Extravagantes oder Festliches. Wie bei der Heimkehr eines toten Sohnes aus der Schlacht – um meinen Vergleich fortzuführen – war auch dies kein erfreulicher Anlass.

Die zwei Dinge, die ich niemals vergessen werde, sind die bewegenden Worte, die zwei Mitglieder der Hopi in mein Ohr flüsterten, und die Tatsache, dass ich zur Segnung der Katsina eingeladen wurde, bevor der Priester sie wegbrachte.

Die Hopi schenkten mir eine Katsina_-Puppe, eine kleine Skulptur, die eine Frosch-_Katsina symbolisiert. Als Franzose, dachte ich mir, dass dies sehr passend sei!

© Survival International

Können Sie uns ein wenig über den Niman-Tanz der Hopi erzählen?

Ich wurde eingeladen an einem Hopi-Tanz teilzunehmen, dem Niman. Er ist der letzte Tanz des Jahres. Die meisten ihrer Tänze handeln von der wichtigen Beziehung der Hopi zum Regen und zum Mais, von Leben und Tod, Geben und Nehmen und ihrer Verbindung mit der Umwelt.

Sehr wenige nicht-indigene Menschen haben diese Tänze gesehen. Es ist nicht so, dass sie geheim wären, aber nur wenige Nicht-Hopi wissen wo und wann sie stattfinden. Und von denjenigen, die es herausfinden, sind nur wenige bereit den ganzen Tag, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, unter der brennenden Sonne zu stehen und den Tänzen zuzusehen.

Es wäre zu kompliziert für mich diese Tänze in einer Art zu beschreiben, die ihre Einzigartigkeit wiedergeben würde. Lassen Sie mich nur das Eine sagen: Wenn man sechzig Katsinam aus einer kiva (einem zeremoniellen Haus) im puren Licht der aufgehenden Sonne erscheinen sieht, die dann in einer Linie zum Geräusch der Rasseln, die sie tragen, hin in das Zentrum des Ortes gehen, wo alle Hopi in Stille auf sie warten, weiß man, dass man etwas vollkommen Unvergessliches miterlebt.

Keine Kameras, Videos oder Smartphones sind in den Hopi-Dörfern erlaubt. Niemandem ist es erlaubt zu zeichnen oder zu skizzieren, also gibt es keine Darstellungen der Tänze.

Können Sie uns erzählen, was Sie über den Glauben der Hopi gelernt haben?

Ich war überwältigt vom gemeinschaftlichen Wesen ihrer Philosophie. Durch Katsinam beten sie für Regen, aber es ist auch eine Art für den Frieden in der Welt zu beten – nicht nur für den Frieden zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Mensch und Natur.

Die Hopi glauben, dass die Menschen durch vier Welten gegangen sind, und dass jede Welt zerstört wurde, weil die Menschen nicht gut genug waren, um das Leben zu verdienen. Nur ein paar moralisch starken Männern war es erlaubt, sich in die nächste Welt zu begeben.

Die Prophezeiung der Hopi besagt, dass die Hopi in der nächsten Welt die Wahl haben werden, zwischen einem Leben in Harmonie mit den natürlichen Elementen, wie Wind und Regen, oder einem anderen Weg. Wählt man den anderen Weg, würde es das Ende der Hopi als Volk bedeuten.

Wenn ich heute auf die Welt blicke, fällt es leicht zu glauben, dass wir nicht in die richtige Richtung gehen – und dass sich die Hopi-Prophezeiung schließlich bewahrheiten könnte.


Einige Tage bei den Hopi

© Jean-Patrick Razon/Survival

Im Juli 2013 hatten meine Kollegin Kayla Wieche und ich, zusammen mit Pierre und dem Direktor von Survival Frankreich, Jean-Patrick Razon, die Ehre in das Hopi-Reservat eingeladen zu sein, um an der Rückgabe der Katsina teilzunehmen und die jährliche Niman-Zeremonie mitzuerleben.

Mit einer Bevölkerung von etwa 18 000 Menschen lebt das Hopi-Volk im Nordosten Arizonas (USA) in zwölf verschiedenen Dörfern, verteilt über drei Tafelberge. Nach unserer Reise durch die Mojave-Wüste war die üppige, grüne Flora von Flagstaff in Arizona eine willkommene Abwechslung. Flagstaff verfügt über ein einzigartiges Klima mit seltenen Pflanzen – die San Francisco Peaks beheimaten Pflanzenarten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt.

Am Morgen der Rückgabe trafen wir uns mit dem Vorsitzenden des Hopi-Volkes, LeRoy Shingoitewa, und anderen Mitgliedern des Hopirates, Verwaltungspersonal und religiösen Anführern.

Wir verbrachten den Morgen damit, den Geschichten des Hopirates und der religiösen Anführer zu lauschen: wie sie ihre Führungspositionen erlangten und wie religiösen Anführern bereits im Kindesalter Verantwortung übergeben wird, um, bis sie dazu körperlich nicht länger in der Lage sin, ihre Pflichten zu erfüllen – eine lebenslange Ehre und eine lebenslange Verantwortung.

© Leila Batmanghelidj/Survival

In einem intimen, emotionalen Moment fütterten die religiösen Anführer der Hopi die Katsina mit Maismehl – ein Ritual, das die Katsina nähren soll, nachdem sie so lange von dem Land ihrer Vorväter getrennt war. Ein für die Hopi heiliges Objekt war endlich zurückgegeben worden.

Der Niman oder Home Dance ist die letzte Zeremonie im jährlichen Fest-Zyklus der Hopi. Sie kennzeichnet die Rückkehr der Katsinam in ihre spirituelle Heimat in den San Francisco Peaks. Wir standen sehr früh auf, um die wichtigen Tänze, die von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang stattfinden, mitzuerleben. Wir wurden mit grenzenloser Wärme und Wertschätzung begrüßt, als wir verschiedene Häuser besuchten und uns mit Männern, Frauen und Kindern der Hopi über die Wichtigkeit der Katsinam und deren wesentliche Rolle in der Lebensweise der Hopi unterhielten. Wir sprachen über die weltweiten Kampagnen von Survival und die Parallelen zwischen den Kämpfen der Hopi und denen anderer indigener Völker.

Wir hoffen, dass, dank der globalen Berichterstattung über die Auktion der Katsinam, andere Auktionshäuser, Kunsthändler und Einzelpersonen zweimal überlegen werden, bevor sie sakralen Objekten, die das rechtmäßige Eigentum der Hopi sind, einen monetären Wert beimessen.



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