Peru: Mashco Piro greifen Berichten zufolge illegal Holzfällende an

6 August 2024

Luftaufnahme eines illegalen Abholzungslagers, wo der Angriff der unkontaktierten Mashco Piro stattgefunden haben soll. © Survival

Aus Peru sind Berichte über einen scheinbar gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Angehörigen des unkontaktierten indigenen Volkes der Mashco Piro, und illegal Holzfällenden, die in ihrem Gebiet tätig sind, aufgetaucht.

Die Berichte legen nahe, dass mindestens ein Holzfällender ernsthaft verletzt wurde und möglicherweise zwei weitere durch Pfeile, die von einer großen Gruppe – von bis zu 100 Angehörigen der Mashco Piro – auf sie abgefeuert wurden.

Im letzten Monat gingen Fotos der unkontaktierten Mashco Piro um die Welt. Aktuellen Berichten zufolge, die letzte Woche veröffentlicht wurden, haben Angehörige dieses indigenen Volkes illegal Holzfällende angegriffen, nicht weit von dem Ort entfernt, an dem die viralen Fotos aufgenommen wurden.

 

Die von Survival veröffentlichten Bilder der Mashco Piro gingen um die Welt. Es wird vermutet, dass dieselbe Gruppe auch in diesen Vorfall verwickelt war. © Survival

Der Vorfall ereignete sich entlang des Pariamanu-Flusses, innerhalb des Amazonas-Regenwaldes, der von der peruanischen Regierung als Mashco Piro-Territorium anerkannt wird, aber noch nicht offiziell geschützt ist. Es befindet sich innerhalb der ausgeweiteten Schutzzone, die indigene Organisationen als Teil des Madre de Dios-Territorialreservats gefordert haben.

Die regionale Indigenen-Organisation FENAMAD hat den Vorfall angeprangert und der peruanischen Regierung Beweise vorgelegt.

FENAMAD erhielt die ersten Berichte über den Vorfall am 27. Juli, hat ihn aber erst jetzt öffentlich gemacht. Der Angriff soll in der Nähe eines illegalen Rodungslagers stattgefunden haben, und FENAMAD hat Bedenken geäußert, dass bewaffnete Holzfällende in dem Gebiet patrouillieren. Nach Angaben von FENAMAD ist der Vorfall nur einer von vielen Zusammenstößen zwischen dem unkontaktierten Volk der Mashco Piro und Holzfällenden. Die Organisation, die indigene Völker in der Region vertritt, entschied sich, den Angriff öffentlich zu machen, weil die Regierung wenig getan hat, um das Gebiet der Mashco Piro vor der Abholzung zu schützen.

Der Angriff ist ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig – und dringend – es ist, das gesamte Mashco Piro-Gebiet angemessen zu schützen. Er unterstreicht die Notwendigkeit, alle Abholzungslizenzen im Mashco Piro-Gebiet zu widerrufen, da es unmöglich ist, das Leben der Mashco Piro oder der Holzfällenden zu schützen.

FENAMAD und Survival fordern die peruanischen Behörden auf, a) den Vorfall vernünftig zu untersuchen, um festzustellen, was genau passiert ist, und b) sicherzustellen, dass auf dem Gebiet der Mashco Piro keine Rodungen, ob legal oder illegal, stattfinden und dass ihre territorialen Rechte vollumfänglich anerkannt und respektiert werden.

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