Buschmannprozess - Abschlussplädoyers zur Anhörung im August
25 Mai 2006
Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Im Gerichtsprozess um das Recht der Gana und Gwi Buschmänner auf ihr angestammtes Land, werden die Anwälte im August dieses Jahres ihre Abschlussplädoyers vor dem Obersten Gerichtshof vortragen.
Dies ist der längste Gerichtsfall in der Geschichte Botswanas, obwohl er von den ärmsten Bewohnern des Landes geführt wird.
Die Beweisführung wurde vergangene Woche mit einer Anhörung der Aussage der Regierungszeugin Pelonomi Venson beendet. Frau Venson war im Jahr 2002 Ministerin für Wildparks und Tourismus, kurz nachdem im Januar und Februar desselben Jahres die Vertreibungen der rund 700 Buschmänner aus ihrer Heimat, dem Zentral Kalahari Wildschutzgebiet, begonnen hatten. Anders als erwartet wurde die Ministerin, die direkt für die Aufsicht der Vertreibungen verantwortlich war – Margaret Nasha, nicht von der Regierung als Zeugin gerufen. Für ihr Fernbleiben von der Verhandlung gab es keine Erklärung.
Venson sagte aus, dass die Regierung die Abhängigkeit vom Jagen und Sammeln nicht als Teil der "Kultur" eines Volkes ansehen konnte. Die Gana und Gwi Buschmänner betrachten das Jagen und Sammeln als essentiellen Grundstein ihres Überlebens als Volk – sowohl physisch als auch spirituell. Das Verbot zu Jagen und Sammeln hat in den letzten Jahren in den Umsiedlungslagern außerhalb des Reservats zu schweren Gesundheitsproblemen, kulturellem Zusammenbruch und beinahe kompletter Abhängigkeit der Buschmänner von der Regierung geführt.
Als sie nach den Gründen der Regierung für die Umsiedlung gefragt wurde, sagte Venson nur, "Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer integrierten Gesellschaft. Wir wollen diese Integration fördern."
Venson wurde auch nach den Behauptungen gefragt, dass die Buschmänner vertrieben worden seien, weil die Regierung auf dem Land nach Diamanten suchen lassen wolle. Sie antwortete, "Zu dieser Entwicklung könnte es kommen. Dies ist eine offene Debatte. Ich kann keine endgültigen Aussagen machen. Sollte der Staat irgendwo Mineralien entdecken, werden sie zum Wohle von Botswana abgebaut werden." Sie sagte es wäre irrelevant, wo solche Mineralien gefunden würden, da "das oberste Interesse – zum nationalen Vorteil – jegliche anderen Erwägungen außer Kraft setzen würde."
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