Längster Gerichtsprozess ist beendet – Buschmänner erhalten Morddrohungen

18 Mai 2006

Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Der Gerichtsprozess der Gana und Gwi Buschmänner gegen ihre Regierung, welcher der längste in der Geschichte Botswanas ist, ist am Dienstag zu Ende gegangen. Mehr als 10% der 243 Antragssteller, sind seit der Aufnahme des Prozesses in den Umsiedlungslagern der Regierung gestorben.

Die Buschmann-Aktivisten Jumanda Gakelebone und Roy Sesana haben vergangene Woche Morddrohungen erhalten. Dienstag war der letzte Tag, an dem Beweise, die den Prozess der Buschmänner betreffen, aufgenommen wurden. 17 Antragssteller, allesamt Buschmänner, wohnten der Gerichtsverhandlung bei, um ihre Solidarität zu unterstreichen. Das Gericht wird die Beweismittel der Anwälte wahrscheinlich im September anhören.
 
Bushmen outside court in mid-May 2006Die Buschmänner kämpfen um ihr Recht, auf ihr Land in das Zentral Kalahari Wildschutzgebiet zurückkehren zu dürfen und dort frei zu jagen und zu sammeln. Sie hatten im April 2002, nach den Vertreibungen, zum ersten Mal geklagt, aber die Anklage wurde aus formalen Gründen abgelehnt. Die Buschmänner legten gegen dieses Urteil Berufung ein und erreichten damit, dass der Fall vor Gericht verhandelt wird. Der Prozess vor dem höchsten botswanischen Gericht begann im Juli 2004. Seitdem hat es viele Verzögerungen gegeben und es ist der längste und teuerste Prozess der botswanischen Geschichte – und das, obwohl er von den ärmsten Einwohnern des Landes angestrengt wird.

Stephen Corry, Generaldirektor von Survival, sagte heute: "Man kann die Dringlichkeit und Bedeutung dieses Prozesses kaum überschätzen. Menschen sterben, weil sie nicht auf ihr Land zurückkehren dürfen. Survival ist froh, dass die Beweisaufnahme nun endlich beendet  ist, wir drängen das Gericht jedoch nun dazu, einen schnellen Beschluß ohne weitere Verzögerungen herbeizuführen."


Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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