'The Lancet: Indigene Völker am untersten Rand der Weltgesundheitsskala
2 Juni 2006
Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Das medizinische Magazin 'The Lancet' hat in Zusammenarbeit mit der London School of Hygiene and Tropical Medicine und Survival International diese Woche mit einer vielbeachteten Artikelserie begonnen, die den schockierenden Gesundheitszustand indigener Völker weltweit hervorhebt.
Die Serie liefert Beweise, dass sowohl in reichen als auch in armen Ländern der Gesundheitszustand indigener Völker, die den Kolonialismus und den Verlust ihres Landes erlebt haben haben, deutlich schlechter ist als der der restlichen Bevölkerung.
In Australien beläuft sich die Lebenserwartung der Aborigines auf 59 Jahre, verglichen mit 77 Jahren für die australische Gesamtbevölkerung. Die Kindersterblichkeitsrate unter Aborigines ist dreimal höher als die des gesamten Landes. Die Guarani in Brasilien haben die höchste Selbstmordrate Südamerikas.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: 'Die schlechte gesundheitliche Verfassung der indigenen Völker ist die Folge von Jahrhunderten der Kolonisation, der Diskriminierung, der Armut und des Verlusts der Kontrolle über Land und Ressourcen. Dies ist eine der dringendsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts.'
Survivals Arbeit besteht darin, isolierte Stammesvölker zu unterstützen, die
durch neue Krankheiten und Landraub Gefahr laufen, bald ausgerottet zu werden.
Die Jarawa der Andamanen-Inseln in Indien haben sich kürzlich zum zweiten Mal seit
ihrem ersten Kontakt mit Außenstehenden mit Masern infiziert. Der
Akuntsu-Stamm im brasilianischen Amazonasgebiet ist auf sechs Personen geschrumpft, nachdem deren Verwandte durch eingeführte Krankheiten, gewaltsame
Auseinandersetzungen mit Viehzüchtern und die Zerstörung ihres Landes in den Tod getrieben sowie ihre Gemeinschaftshäuser durch Bulldozer dem Erdboden gleichgemacht wurden.
Link zum Artikel von 'The Lancet':
https://www.thelancet.com/collections/series/indigenous_health
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