Isoliert lebendes Volk nicht primitiv, sagt Minister

21 März 2007

Diese Seite wurde 2007 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Am UN-Tag der Beseitigung von Rassendiskriminierung feiert Survival den Erfolg seiner Kampagne gegen den Gebrauch von Begriffen wie „primitiv“ oder „steinzeitlich“ zur Darstellung indigener Völker in den Medien.

Ein führender indischer Minister sagte, dass die Jarawa, eines der am abgelegensten lebenden Völker der Welt, die seit 1998 jeglichen Kontakt mit der Außenwelt verweigern, nicht primitiv seien.

Der Minister traf diese Äußerung, nachdem der BBC World Affairs Redakteur John Simpson, die prominenten Journalisten John Pilger und George Monbiot und die britische Berufsorganisation der Ethnologen (ASA), ihre Unterstützung für die Survival-Kampagne zugesagt hatten.
 
“Ich würde die indigene Bevölkerung nicht als ‚primitiv’ bezeichnen“ sagte der Staatsminister für Handel, Jairam Ramesh, in einem Gespräch über die Jarawa.
 
Die Äußerungen Ramesh’s stehen in starkem Kontrast zu denen von Baroness Jenny Tonge vor dem Oberhaus im letzten Jahr. Das Mitglied der Liberaldemokraten nannte die Buschmänner der Kalahari „primitiv“ und „steinzeitlich“.

Der Vorsitzende von Survival International, Stephen Corry, sagte heute: „ Diese Begriffe werden seit der Kolonialzeit verwendet, um auszudrücken, dass Stammesvölker überholte Überbleibsel aus der Vergangenheit sind. Damit soll der Raub ihres Landes und ihrer Bodenschätze durch mächtigere Völker gerechtfertigt werden. Es ist wahr, dass indigene Völker nicht so mächtig sind wie industrialisierte Gesellschaften, und natürlich ist ihre Lebensweise eine andere, aber wir alle leben in derselben Zeit – und niemand steht höher oder tiefer auf der Evolutionsleiter als irgendjemand anders."

 

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