Ikpeng: "Wir werden diesen Staudamm nicht zulassen"
30 April 2007
Diese Seite wurde 2007 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Die Ikpeng im Xingu Park in Brasilien haben einen bewegenden Brief verfasst, in dem sie dazu auffordern, die Pläne zur Errichtung eines hydroelektrischen Dammes an ihrem Fluss zu stoppen.
Der Damm, Paranatinga II, ist für den Kuluene Fluss geplant, der durch das Land der Ikpeng fließt. Es ist einer von mehreren Dämmen, die entlang des Xingu und seiner Zuflüsse errichtet werden sollen .
"Der Kuluene Fluss stellt für die Völker des Xingu die einzige Nahrungsquelle dar. Wir brauchen ihn, um uns zu ernähren, wir baden darin und kochen unser Essen darin, die Fische schwimmen den Fluss hoch um zu laichen, die Tiere trinken das Wasser.
"Rund um den Xingu wird Soja in Monokultur angebaut, und die Entwaldung schreitet jedes Jahr weiter voran, wenn Holz gefällt und illegal verkauft wird. Die Flüsse werden durch Pestizide und Verbrennungsrückstände verschmutzt. Die Uferbäume werden gefällt, was zu Verschlammung führt, und mit diesem Damm werden die Probleme noch gravierender. Er wird unser Leben vernichten, das Leben der Tiere, der Fische, die Artenvielfalt, die Fauna und Flora, alles ist in Gefahr.
Wir, die indigenen Völker des Xingu, wollen diesen Damm nicht. Wir wollen die Fische und die Fauna und Flora. Wir wollen, dass der Fluss sauber ist, wir wollen Wasser, das uns ernährt und unseren Durst löscht, die Seen mit ihren Fischen, den Wald mit seinen Tieren, Wasser für alle.
Im Jahre 1500 wurde Brasilien überfallen und die Indianer beinahe ausgelöscht, aber wir existieren noch. Brasilien wurde nicht "entdeckt", denn wir waren bereits hier.
Wir behindern den Fortschritt des Landes nicht. Wir verteidigen unser Recht auf Leben, auf unser Land, auf das Ökosystem unseres Flusses, auf Respekt gegenüber indigenen Völkern und unserer Lebensweise, auf unsere Kultur und unsere Sprache. Wir wollen, dass dieser Damm gestoppt wird. Wir wollen nicht überlistet werden. Wir wollen, dass unser Land ein Beispiel für ökologischen, kulturellen und linguistischen Erhalt darstellt.
Wir sind heute noch am Leben, weil wir immer um unsere Rechte gekämpft haben. Wir werden nicht zulassen, dass dieser Damm gebaut wird.
Wir begrüßen Eure Unterstützung. Vielen Dank."
Lesen Sie mehr über die Kampagne zur Rettung des Xingu Flusses und seiner Nebenarme.
Lesen Sie das Versprechen des Kayapó Stammes, die Xingu Dämme zu stoppen.