Terrorkampagne gegen Hirten
6 Januar 2003
Diese Seite wurde 2003 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Die Viehhirten der Mbororo in Kameruns nordwestlicher Provinz sind Ziel einer Terrorkampagne. Deren skrupelloser Urheber bedient sich der Mithilfe von Regierungsvertretern und – einrichtungen, um ihr Weideland zu kontrollieren und es ihnen zu stehlen.
Zur Zeit befinden sich vier Stammesangehörige der Mbororo im Gefängnis. Ihr Prozess soll am 9. Januar statt finden. Auch der regionale Vorsitzende von MBOSCUDA, der sozialen und kulturellen Entwicklungsorganisation der Mbororo, ist inhaftiert. Ein weiterer Mann ist nach einem beinahe tödlich ausgegenagenem Anschlag wieder auf dem Weg der Besserung.
Dies alles sind lediglich die jüngsten Vorfälle aus einer langen Serie von Belästigungen, Vergewaltigungen, willkürlichen Verhaftungen und Morden.
Drahtzieher hinter diesen Geschehnissen ist Alhadji Baba Ahmadou Danpullo: Multimillionär und Grossgrundbesitzer, international tätiger Geschaftsmann mit Interessen in Südafrika, Europa und den USA, gern gesehenes Mitgleid bei Kameruns Regierungspartei.
Er besitzt inzwischen soviel Land, dass nur die Regierung der nordwestlichen Provinz dies betreffend noch vor ihm kommt – und er verfolgt und belästigt die Mbororo seit nunmehr 16 Jahren. Einer der inhaftierten Männer, Ousman Haman, wurde verhaftet während er auf den strittigen Ländereien filmte. Augenzeugen berichten, dass er zu einem von Alhadji Baba's Landgütern gebracht und dort ausgepeitscht wurde, während Alhadji Baba's dabei zusah.
Ein Mitglied von MBOSCUDA schreibt: "Er hat den Mbororo ihr Weideland weggenommen. Er hat ihnen auch Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde weggenommen….Er hat Mädchen des Mbororo Stammes entführt und sie unter Zwangsanwendung 'geheiratet'. Er bedient sich der Hilfe von Gendarmen, um jeden der Mbororo, der ihm Widerstand bietet, zu verhaften, gefangen zu halten und zu foltern."
Ein anderer Stammesführer der Mbororo sagt: "Alles, was hier geschieht ist illegal und die örtliche Verwaltung unterstützt ihn dabei. Er benutzt sein schmutziges Geld, um sie alle zu korrumpieren und sie tun einfach alles, was er möchte. Er hat geschworen, uns zu vernichten."
Kameruns stärkste Oppositionspartei hat eine Petition eingereicht, in der sie diesen 'unberührbaren Bürger' verurteilt- die Regierung hat allerdings nichts unternommen.
Survival hat gegenüber Kameruns Präsident Biya Protest erhoben.
Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]
Wenn Sie zukünftig unsere Pressemitteilungen per Email erhalten
möchten, nutzen Sie zur Anmeldung bitte das vorgesehene Eingabefeld auf
der linken Seite.