Alle zwei Wochen stirbt eine indigene Sprache aus
20 Februar 2008
Zum Internationalen Tag der Muttersprache (21. Februar) möchte Survival  darauf aufmerksam machen, dass durchschnittlich alle zwei Wochen eine  indigene Sprache ausstirbt. 
 
Fünftausend der sechstausend auf der Welt existierenden Sprachen sind  indigen, genauso wie die meisten vom Verschwinden bedrohten Sprachen  indigen sind. 
 
Der Stamm der Akuntsu wurde beispielsweise 1995 erstmals von einem  brasilianischen Regierungsteam kontaktiert. Heutzutage existieren nur  noch sechs Akuntsu, die in den 1970ern und 80ern mitansehen mussten, wie  der Rest ihres Stammes von Ranchern, die es auf ihr Land abgesehen  hatten, ausgerottet wurde. Niemand außer den übrig gebliebenen  Mitgliedern spricht die Sprache der Akuntsu und es ist sehr  wahrscheinlich, dass die Sprache gemeinsam mit dem Stamm für immer  verschwinden wird. 
 
Weltweit gibt es mehr als 100 unkontaktierte Völker, deren Sprachen zu  den am stärksten gefährdeten zählen. Survival befürchtet, dass viele  davon die nächsten 20 Jahre nicht überleben werden. 
 
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Jedes Mal, wenn ein Volk  und seine Sprache aussterben, gehen eine andere Lebensweise und eine  andersartige Weltsicht für immer verloren. Selbst gut dokumentierte  Sprachen werden ohne ihre Sprecher wertlos. Eine Sprache lebt nur durch  ihre Sprecher. Um die Zukunft von unkontaktierten Völkern zu sichern  müssen wir ihr Recht anerkennen, ihr Leben und ihre Zukunft selbst zu  bestimmen .“ 
 
Die UN hat das Jahr 2008 zum „Internationalen Jahr der Sprachen” erklärt. 
 
Sehen Sie sich hier Survivals Film „Uncontacted Tribes” auf Englisch an.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie Survival unter 030/72293108 oder unter [email protected]

