Die Martu gewinnen ihr Land zurück

17 November 2003

Diese Seite wurde 2003 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein halbes Jahrhundert nach der Vertreibung von ihrem Land in West-Australien wurden den Martu Aborigines endlich die Besitzrechte für einen Großteil ihres angestammten Landes zuerkannt.

Die Martu sind ein Aborigine-Volk im Westteil der Gibson-Wüste. Ihren ersten andauernden Kontakt zu Weißen hatten sie, als Straßenvermesser ihr Land passierten, um Routen zu eröffnen, auf denen Vieh durch die Wüste getrieben werden sollte. In den 1950er und frühen 1960er Jahren kam es zu einer Übernahme eines Teils ihres Landes für Waffentests des britischen Raketenprogramms "Blue Streak". Dieses Mal war es australische Regierungspolitik, die die Aborigines gewaltsam von ihren angestammten Gebieten in der Wüste in Lager der Regierung und Missionstellen am Rande der Wüste umsiedelte.

In den 1980ern begannen die Martu ihre Rückkehr in die Wüste, die als "homelands movement" bekannt wurde. Survival unterstützte sie bei diesem Projekt und finanzierte die Errichtung von Brunnen für die Gründung neuer Gemeinschaften in der Wüste. Zwei dieser Gemeinden – Punmu und Parnngurr – sind von großem Erfolg gekrönt. Jetzt haben die Martu Anerkennung ihrer Besitzrechte für den Großteil ihres angestammten Landes gewonnen, in Form von "Eingeborenentiteln". Dies ist die erste gerichtliche Entscheidung dieser Art in West-Australien und markiert für die Aborigines der Region einen wichtigen Durchbruch.

Der kritische und mit großer Bestürzung aufgenommene australische Film Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence) erzählt die wahre Geschichte dreier Martu-Mädchen aus den gestohlenen Generationen. Im November 2002 fand die Premiere des Films in Großbritannien als Benefizveranstaltung für Survival statt. Nach der Vorstellung sprach Doris Pilkington Garimara, Autorin des Buches, das als Filmvorlage diente, und Tochter einer der Hauptfiguren, zum Publikum. Sie sprach von ihren eigenen Erfahrungen, von ihrer Familie gestohlen zu werden, und dankte Survival für die Arbeit mit ihrem Volk.

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

Wenn Sie zukünftig unsere Pressemitteilungen per Email erhalten
möchten, nutzen Sie zur Anmeldung bitte das vorgesehene Eingabefeld auf
der linken Seite.

 

Aborigines
Indigenes Volk

Teilen