Buschleute und Survival erzwingen De Beers Rückzug aus dem Kalahari-Reservat
29 Oktober 2008
Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Unter dem Druck von Survival International hat De Beers bekannt gegeben, dass es seine Aktivitäten auf dem Land der Kalahari-Buschleute in Botswana eingestellt hat. Die befragten Bewohner des Reservats, einschließlich der Buschleute, hatten sich nicht mit De Beers Plan einverstanden erklärt, nahe einer Buschleutegemeinschaft nach Diamanten zu schürfen.
Erst letzten Monat hatte De Beers mit seinen jüngsten Aktivitäten im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) begonnen. Das Unternehmen gibt an, in diesem Gebiet keinerlei weitere Abbauarbeiten mehr durchführen zu wollen, und diese erst wieder aufzunehmen, wenn man sich auf einen nachhaltigen, langfristigen Verwaltungsplan geeinigt habe.
Dies ist zwar ein großer Sieg für die Buschleute – dennoch bedroht der Diamantenabbau weiterhin ihr Überleben. De Beers ist nach wie vor Inhaber einer Reihe von Schürf-Lizenzen innerhalb des Reservats.
Gem Diamonds, ein weiteres Diamantenunternehmen, baut ebenfalls im Reservat Diamanten ab. Zwar behauptet das Unternehmen, dass es lokale Unterstützung genießt, jedoch werden Buschleute dort weiterhin schikaniert und drangsaliert und haben keinerlei Zugang zu umfassender Rechtsberatung. Diese Situation erlaubt es den Buschleute nicht, eine freiwillige Einwilligung für den Abbau zu erteilen. Trotz des Urteils des Obersten Gerichtshofes in Botswana im Jahr 2006, das die Rechte der Buschleute bestätigt, verweigert die Regierung ihnen noch immer den Zugang zu ihren Wasserstellen und verbietet ihnen das Jagen.
Buschleute haben Survival mitgeteilt, dass sie alle Diamanten, die von Gem abgebaut werden, so lange als befleckt betrachten, bis alle zu Unrecht Vertriebenen auf ihr Land zurückkehren dürfen, und Zugang zu Wasser und Jagdrechte bekommen. Einer von ihnen sagte: „Das Gem irgendetwas für die Buschleute tut, ist eine Lüge. Wir sind ihnen egal – sie arbeiten nur mit der Regierung zusammen.“
Stephen Corry, der Vorsitzende von Survival, sagte heute: „Alle Gespräche zwischen Diamantenunternehmen und Buschleuten, die unter den derzeitigen Bedingungen stattfinden, verhöhnen das Konzept einer Zustimmung, die aus freien Stücken, im Voraus und nach eingehender Information gegeben wurde. Dies jedoch ist der Grundpfeiler sowohl der UN Deklaration der Rechte indigener Völker als auch des internationalen Rechts.“
Der Präsident Botswanas, General Ian Khama, dessen Regierung die Buschleute weiterhin unterdrückt und den Mineralienabbau auf ihrem Land erlaubt, ist Vorstandsmitglied der im Umweltschutz tätigen Nichtregierungsorganisation Conservation International – was nur noch eine weitere Beleidigung für die Buschleute in ihrer ohnehin misslichen Lage bedeutet.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter
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