Buschleute verärgert über Pseudo-Treffen mit Präsident

9 Februar 2010

Mutter und Kind der Buschleute, Botswana. © A. Bagge/Survival © Survival International

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Nach einem Treffem mit Botswanas Präsidenten sind hunderte Buschleute verärgert und frustriert, weil dieser sich weigerte, mit ihnen über ihre Notlage zu sprechen. Die Zusammenkunft fand am letzten Donnerstag statt.



Der Sprecher der Buschleute , Jumanda Gakelebone, sagte: „Unsere Hoffnung war, dass der Präsident mit uns über die Probleme der Wasserversorgung sprechen und uns Antworten geben würde. Dies hätte uns gezeigt, dass es eine Beziehung zwischen uns und ihm gibt. Aber er hatte keinerlei Interesse daran, mit uns zu sprechen. Uns wurde nicht ermöglicht, das Wort zu ergreifen.“ 



Präsident Khama und vier Minister trafen sich mit Buschleuten im New Xade Umsiedlungslager. Seit der Zwangsvertreibung von ihrem Land im Central Kalahari Game Reserve im Jahr 2002 fristen die Buschleute ein trauriges Dasein. Obwohl der Oberste Gerichtshof Botswanas bereits vor drei Jahren entschieden hatte, dass sie ein Recht darauf haben, auf ihrem angestammten Land in dem Reservat zu leben, müssen viele von ihnen noch immer in den Lagern bleiben.

Seit dem Gerichtsentscheid hindert die Regierung die Buschleute daran, ein Wasserbohrloch auf ihrem Land zu nutzen. Ohne dieses Bohrloch können die Buschleute nur schwer an ausreichend Trinkwasser gelangen. Da Verhandlungsversuche mit der Regierung scheiterten, haben die Buschleute rechtliche Schritte eingeleitet, um Zugang zu dem Bohrloch zu erstreiten.

Präsident Khama ignoriert jedoch das neue Gerichtsverfahren und sprach bei dem Treffen stattdessen über Verbesserungen des New Xade Lagers. Als Roy Sesana, Gründer der Buschleute-Organisation „First People of the Kalahari“, nach den gescheiterten Verhandlungsversuchen fragte, erwiderte der Minister für Wildtier- und Nationalparks, der Präsident „müsse sich das nicht anhören.“

Präsident Khama streitet den Buschleuten ihr Recht auf Wasser ab, lässt aber gleichzeitig neue Wasserlöcher für Wildtiere bohren. Khama ist Mitglied des Vorstands von „Conservation International“, einer Non-Profit-Organisation, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt. Das Wasserloch-Bohrprojekt wird von dem Juwelier Tiffany&Co finanziell unterstützt. Zusätzlich hatte Khama bereits grünes Licht gegeben, in dem Reservat eine Touristen Lodge zu eröffnen, die ihre Gäste nun mit Swimmingpool begrüßt.

Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte heute: „Die Verfahrensweise von Khama ist illegal und eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte der Buschleute. Trotz der fortdauernden Rufschädigung des Landes scheint die Regierung entschlossen zu sein, die Buschleute zu vernichten. Touristen, die das Reservat besuchen in dem Tiere Wasser haben, während den Indigenen der Zugang zu Wasser verboten ist, werden über die Gräber der Buschleute laufen“.

Buschleute
Indigenes Volk

Teilen