Zeuge stellt Regierung bloß

23 Mai 2005

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ZEUGE STELLT REGIERUNG BLOSS

Während des Kreuzverhörs eines Schlüsselzeugen in dem Gerichtsstreit zwischen den Kalahari-Buschmännern und der Regierung von Botswana wurden die Begründungen der Regierung für die Vertreibungen der Buschmänner als falsch entlarvt.
 
Jan Broekhuis, der zuständige Direktorassistent im Zentral Kalahari Wildschutzgebiet, gab im Gerichtssaal zu, dass er einen Buschmann-Antrag von 2001 ignoriert hatte, die Wasserversorgung ohne Kostenbelastung für die Regierung aufrechtzuerhalten zu. Er sagte es sei Regierungspolitik, keinerlei Wasserversorgung in das Wildschutzgebiet leiten zu lassen. Doch die Regierung behauptete, sie hätte die Buschmänner umgesiedelt, da eine Wasserversorgung ‚zu teuer' gewesen wäre.
 
Im Kreuzverhör gab Broekhuis ebenfalls zu, dass die von ihm aufgestellten Daten zum Rückgang des Wildtierbestandes unzuverlässig wären. Die Regierung hatte behauptet, dass die Gegenwart von Buschmännern im Wildschutzgebiet einen negativen Effekt auf die Zahl der Wildtiere hätte, was im Widerspruch zu mehreren unabhängigen Studien steht, welche besagen, dass der Wildtierbestand in den vergangenen zehn Jahren um das Doppelte angewachsen sei.
 
Des Weiteren behauptet die Regierung, die Umsiedlungen der Buschmänner würde maßgeblich zu deren ‚Entwicklung' beitragen. Buschmann-Anwälte jedoch lenkten die Aufmerksamkeit von Broekhuis' auf einen Bericht, welcher im Jahre 1999 der Regierung vorgelegt worden war. In dem Bericht steht, dass Buschmänner, die 1997 in das Zwangsansiedlungslager New Xade gebracht worden waren an Hunger leiden, was auf schlechte Jagdgründe und unzureichende Nahrungsrationen zurückzuführen sei. Außerdem sei Alkoholismus weit verbreitet. Nur achtzehn Monate nachdem dieser Bericht eingereicht worden war, zwang die Regierung weitere hunderte Buschmänner nach New Xade.
 
Survivals Generaldirektor Stephen Corry sagte heute, 'Während die botswanische Regierung darum kämpft, ihre ‘Umsiedlungspolitik' zu rechtfertigen, verschlechtert sich die Situation der Buschmänner mit jedem Tag mehr. Die Regierung verliert nun auch den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit. Sie muss ihre Unterdrückungsmaßnahmen beenden und die Buschmänner in ihre Heimat zurückkehren lassen. Dies wird die Buschmänner gleichermaßen wie das weltweite Ansehen des Landes retten.'

Fotos und Filmmaterial sind erhältlich.

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