Reiseunternehmen erhält Preis trotz Missachtung von Menschenrechten
16 September 2010
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Der umstrittene Reiseanbieter Wilderness Safaris hat den Tourismuspreis World Savers Award erhalten. Das Unternehmen hatte Kontroverse ausgelöst, als es ein Luxus-Camp mit Swimmingpool auf dem Land der Kalahari Buschleute errichtete, welche seit Jahren um ihr Recht auf Wasserversorgung kämpfen.
Wilderness Safaris betreibt seit 2009 ein Camp im Central Kalahari Game Reserve in Botswana, ohne die indigenen Buschleute zu dem Vorhaben auf ihrem Land befragt zu haben. Teil der Anlage sind auch eine Bar und ein Swimmingpool für Gäste. Den Buschleuten selbst wird in ihrem Reservat die Nutzung eines Brunnens untersagt, auf den sie zur Wasserversorgung angewiesen sind.
Auf Kritik von Survival reagierte Wilderness Safaris mit der Aussage, dass es den Indigenen in dem Reservat kein Wasser zur Verfügung stellen könne: Wilderness „ist kein Wasserversorger und sein Geschäftsmodell ist nicht robust genug um diese Verantwortung zu übernehmen.“ Dennoch baute das Unternehmen erst kürzlich Wasserpumpen für Wildtiere in Simbabwe und gab an, es sei „erfreulich zu sehen, wie sie ihren Durst an dem neuen Wasser stillen.“
Die Regierung Botswanas untersagt den Buschleuten die Nutzung eines Brunnens, der versiegelt wurde als sie die Buschleute 2002 aus ihrem Reservat vertrieb. 2006 bestätigte der Oberste Gerichtshof das Recht der Buschleute in dem Reservat leben zu dürfen. Dennoch untersagt die Regierung ihnen den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen und zwingt sie so, lange Strecken zurückzulegen, um Wasser von außerhalb des Reservates zu beschaffen.
Der Neffe des Präsidenten Botswanas und sein persönlicher Anwalt sitzen im Vorstand von Wilderness Safaris.
Wilderness Safaris gewann einen Preis in der Kategorie Gesundheit und wird im Oktober auf Condé Nast Travelers World Savers Kongress in Singapur geehrt werden.
„Reiseanbietern darf es nicht länger erlaubt sein, die Rechte indigener Völker, auf deren Land sie Hotels und Camps bauen, mit Füßen zu treten. Es ist nicht gut genug die Verantwortung auf Regierungen abzuwälzen als ob es nichts mit Unternehmen zu tun hätte: dies sind die Argumente die seit Jahrzehnten benutzt werden um indigenen Völker ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Tourismus hat keinen Platz an Orten wie dem Reservat der Buschleute in Botswana, während die Buschleute gegen ihren Willen von dort vertrieben werden,“ sagte Stephen Corry, Direktor von Survival International.