Chile: Mapuche beenden Hungerstreik
5 Oktober 2010
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Viele der 34 Mapuche, die in einem chilenischen Gefängnis im Hungerstreik waren, haben ihren Protest beendet, nachdem sie ein Abkommen mit der Regierung erzielt haben.
Ungefähr zehn weitere Mapuche Gefangene führen ihren Protest jedoch fort. Mitglieder der Regierung gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass auch die Gespräche mit den verbliebenen Mapuche bis Ende der Woche zu einem erfolgreichen Abschluss kommen werden.
Der 82-tägige Protest richtet sich gegen die Anwendung der strikten Anti-Terror Gesetze durch die Regierung, mit denen Mapuche kriminalisiert wurden, die versuchten ihr angestammtes Land zurückzuerlangen.
Die Anklagen unter den Anti-Terror Gesetzen wurden nun zurückgezogen. Die gefangenen Mapuche werden stattdessen auf Grundlage des regulären Strafrechts angeklagt.
„Die Regierung hat Reformen im Rechtssystem initiiert, die darauf abzielen, dass das so genannte „Anti-Terror Gesetzt“ und die Vorschrift, welche Verfahren von Zivilisten vor Militärgerichten ermöglicht, zu modifizieren,“ sagte Erzbischof Ricardo Ezzati. Ezzati hat den Dialog der beiden Parteien begleitet.
Mehr als 100 Mapuche Aktivisten werden derzeit in chilenischen Gefängnissen wegen Verstößen gegen Eigentumsrechte festgehalten. Viele sind motiviert von der Entscheidung der Regierung ihr Land an Holzunternehmen oder Farmer zu verkaufen, ohne vorher die Einwilligung der Mapuche eingeholt zu haben.
Llanquileo Natividad, Sprecherin des Streiks, sagte: „Dieser Streikt ist nur ein weiterer Akt im Prozess der Rekonstruktion der Mapuche. Deshalb sollten sie leben.“