Kolumbus-Tag: Survival nennt 5 Unternehmen für „Hall of Shame“
11 Oktober 2010
Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Survival veröffentlicht aus Anlass des Kolumbus-Tages am 12. Oktober eine „Top 5 Hall of Shame“. Diese prangert Unternehmen an, welche weltweit die gröbsten Verletzungen an den Rechten indigener Völker verursachen. Der Kolumbus-Tag erinnert jedes Jahr an die Landung von Christoph Kolumbus in Amerika.
In die „Hall of Shame“ werden folgende fünf Unternehmen aufgenommen:
- GDF Suez. Der zum Teil staatliche französische Energiekonzern ist im großen Maße am Bau des Jirau-Staudamms in Brasilien beteiligt. Der Damm wird der größte Brasiliens sein. Das Unternehmen fährt mit dem Bau des Dammes fort, trotz Warnungen von Survival und anderen, dass unkontaktierte Indigene nahe dem betroffenen Gebiet leben.
- Perenco/ Repsol. Das britisch-französische Erdölunternehmen Perenco und der spanisch-argentinische Erdölkonzern Repsol-YPF erkunden ein Gebiet unkontaktierter Indigener im Norden Perus. Perenco empfiehlt seinen Arbeitern für den Fall eines Angriffs durch Indigene sie zu „erschrecken und vertreiben, oder ihnen zu sagen, sie sollen nach Hause gehen.“
- Samling. Das malaysische Holzunternehmen zerstört die Wälder der Penan, ein Jäger und Sammler Volk, das in Sarawak, im malaysischen Teil Borneos lebt. Viele Penan wurden bereits verhaftet und ins Gefängnis geworfen, weil sie Blockaden gegen das Unternehmen errichtet hatten. James Ho, Geschäftsführer von Samling erklärte: „Die Penan besitzen keine Rechte auf den Wald.“
- Wilderness Safaris. Das Reiseunternehmen eröffnete kürzlich ein Luxus-Safaricamp auf dem Land der Buschleute in der Central Kalahari Game Reserve in Botswana. Diese verfügt über eine Bar und einen Swimmingpool, während den Buschleuten der Zugang zu Wasser und Nahrungsmitteln von der Regierung verwehrt wird. Andy Payne, der Geschäftsführer von Wilderness Safaris, erwiderte auf Kritik an dem Camp: „Jeder Buschmann, der ein Glas Wasser haben möchte, kann eines haben.“
- Yaguarete Pora. Das brasilianische Viehzuchtunternehmen
will eine große Fläche Wald im Chaco-Gebiet Paraguays abholzen, obwohl bekannt ist, dass hier unkontaktierte Mitglieder des Ayoreo Volkes leben. Bereits kontaktierte Angehörige der Ayoreo haben seit 1993 Besitzrechte für das Land eingefordert. Paraguays Regierung erlegte Yaguarete eine Geldstrafe auf, da das Unternehmen die Existenz der Indigenen verschwiegen habe, auf der anderen Seite aber die Zerstörung des Waldes wieder aufnehmen wolle.
Stephen Corry, der Direktor von Survival, erklärte heute: „Diese fünf Unternehmen symbolisieren alles, wofür Kolumbus heute steht – das Streben nach Geld und Profit, auf Kosten jener Menschen, die einfach nur in Ruhe auf ihrem eigenen Land leben wollen. 518 Jahre nach der Ankunft von Kolumbus in Amerika und der Dezimierung der indigenen Bewohner ist es an der Zeit, dass wir die indigenen Völker der Welt mit Respekt behandeln“.
Hinweis an die Redaktion: Bis August wäre das britisch-indische Unternehmen Vedanta Resources auf dieser Liste erschienen, aber Indiens Regierung lehnte den Antrag auf Inbetriebnahme einer umstrittenen Bauxitmine auf indigenem Land im indischen Bundesstaat Orissa ab.