Survival startet weltweite Unterschriftenaktion für Kalahari Buschleute
28 Oktober 2010
Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Eine neue Unterschriftenaktion fordert das umstrittene Reiseunternehmen Wilderness Safaris dazu auf, seine Luxus-Lodge vom Land der Buschleute zu entfernen. Die Petition hat bereits weltweite Unterstützung erhalten.
Während den Buschleuten der Zentralkalahari der Zugang zu Wasser auf ihrem Land verwehrt wird, hat Wilderness Safaris eine Lodge mit Pool und Duschen auf dem Land der Indigenen errichtet. Das Einverständnis der Indigenen wurde dafür nicht eingeholt.
Stephen Corry, Direktor von Survival, erklärte: „So lange den Buschleuten die Nutzung des Wassers auf ihrem Land verweigert wird, muss sich Wilderness Safaris von der Gegend fernhalten. Die Buschleute verdursten, während die Lodge für Gäste geöffnet bleibt. Wilderness unterstützt damit praktisch die Indigenenpolitik der Regierung, welche darin besteht, die Buschleute von ihrem angestammten Land zu vertreiben.“
Ein Unterzeichner aus Großbritannien schrieb: „Die Geschichte wird Euer Verhalten schämen. Die Buschleute und ihre Familien sind ein stolzes und großartiges Volk.“
Ein weiterer Unterzeicher aus Tansania kommentierte: „Es gibt absolute keine Rechtfertigung für ein Unternehmen, welches sich mit seinem Ökotourismus rühmt, eine Lodge auf dem Land der indigenen Bevölkerung zu eröffnen, ohne deren Einverständnis und Partizipation einzuholen.“
Ein Unterstützer aus der USA schrieb: „Ich bin entsetzt, dass die Regierung Botswanas das Leben ihrer Bürger für ein wenig Geld aufs Spiel setzt. Wenn Touristen erfahren, wie dieses Land erworben wurde, werden sie es nicht besuchen wollen.“
Die Buschleute der Central Kalahari Game Reserve wurden 2002 von der Regierung von ihrem Land vertrieben. Das Oberste Gericht von Botswana urteilte die Vertreibungen als „verfassungswidrig“ und „rechtswidrig“, und erlaubte den Buschleuten auf ihr Land zurückzukehren. Die Rückkehr wird vielen aber unmöglich gemacht, da ihnen die Regierung weiterhin den Zugang zu Trinkwasser sowie das Jagen verbietet.
Survival hat zum Boykott gegen Tourismus nach Botswana aufgerufen. Der Aufruf wird von prominenten Persönlichkeiten wie Gillian Anderson, Quentin Blake, Joanne Lumley, Sophie Okonedo und Mark Rylance unterstützt.