Drohungen gegen einen Fotografen des Nukak-Volkes
21 September 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Ein kolumbianischer Fotograf, dessen Fotos des Nukak-Volkes geholfen haben ihre Notlage bekannt zu machen, hat brutale Drohungen erhalten. Er solle sich von den Indianern fern halten.
Juan Pablo Gutierrez arbeitete im südkolumbianischen Amazonasgebiet bei den Nukak, die unter elenden Bedingungen leben, seitdem bewaffnete Gruppen und Kokabauern sie von ihrem Land vertrieben haben.
Letzte Woche erhielt Gutierrez folgende E-Mail:
“Stopp den Mist, den du mit deinen Fotos und deiner unerwünschten Position als Menschenrechtsaktivist anstellst. Du bist ein linker Guerilla-Partisan, der sich als Fotograf verkleidet. Du sollst wissen, … dass wir dich verfolgen, dass wir wissen, wo du lebst und wo du hingehst. Wenn du mit der Sch**** weitermachst, dann wird es nächstes Mal kein Brief sein. Dann kommen wir persönlich.
Hör auf mit deinen Sch***fotos und halt das Maul, weil wir dich finden werden und dich mit eigenen Händen zum Schweigen bringen werden. Weder die Indianer noch das Land brauchen dich. Bleib weg, du Sch***kerl."
Der Absender, ‘Callon001’, wurde noch nicht identifiziert.
Sowohl paramilitärische Kräfte als auch Guerilla-Rebellen sind in der Region, in der Gutierrez gearbeitet hat, tätig. Todesdrohungen und Gewalt gegen Menschenrechtsaktivisten sind in Kolumbien an der Tagesordnung.
Letzten Monat wurden die nomadischen Nukak unmittelbar in diese Gewalt verwickelt: Ein Boot, das ihnen als Krankenhaus diente und wichtige medizinische Ausstattung enthielt, wurde von FARC-Rebellen (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) überfallen.
Die Nukak sind ernsthaft vom Aussterben bedroht, wenn die Gewalt auf ihrem Land nicht aufhört.
Gutierrez sagte Survival, dass solche Drohungen ihn nicht davon abhalten werden, über den Kampf der Nukak zu berichten.