Zum Internationalen Frauentag am 8. März porträtiert Survival International indigene Frauen aus aller Welt.

Seit Generationen haben industrialisierte Gesellschaften indigene Frauen und ihre Gemeinden mit Gewalt, Sklaverei und Rassismus überzogen, um ihr Land, ihre Ressourcen und ihre Arbeitskraft auszubeuten.

Am Internationalen Frauentag porträtiert Survival International die vielen Tragödien, die indigene Frauen erfahren haben, und zeigt einige mutige und inspirierende Frauen, die für ihr Land, ihre Lebensweise und ihre grundlegenden Menschenrechte gekämpft haben oder noch heute kämpfen.

Seit Generationen haben industrialisierte Gesellschaften indigene Frauen und ihre Gemeinden mit Gewalt, Sklaverei und Rassismus überzogen, um ihr Land, ihre Ressourcen und ihre Arbeitskraft auszubeuten.

Am Internationalen Frauentag porträtiert Survival International die vielen Tragödien, die indigene Frauen erfahren haben, und zeigt einige mutige und inspirierende Frauen, die für ihr Land, ihre Lebensweise und ihre grundlegenden Menschenrechte gekämpft haben oder noch heute kämpfen.

© Steve Morgan

Pocahontas war die Tochter des Powhatan-Oberhauptes Wahunsonacock. Die Powhatan waren ein Zusammenschluss von rund 30 indigenen Völkern, deren Heimat den europäischen Siedlern als US-Bundesstaat Virginia bekannt war. 

Pocahontas tatsächlicher Name war Matoaka. Pocahontas war lediglich ihr Spitzname, der wahrscheinlich "die Verspielte" bedeutete. 

Pocahontas wurde 1613 von den Engländern gefangen genommen. Während ihrer Gefangenschaft änderte sie ihren Namen in Rebecca, konvertierte zum Christentum und heiratete den Engländer John Rolfe, mit dem sie ihren Sohn Thomas hatte. John Rolf, Pocahontas und ihr Sohn segelten 1616 nach England, wo Pocahontas König James I und Mitgliedern der adligen Gesellschaft als "zivilisierte Wilde" vorgestellt wurde. 

Als die Familie 1617 die Rückreise in die USA antreten wollte, erkrankte Pocahontas schwer und starb im Alter von 22 Jahren in Gravesend, Großbritannien. Ein Eintrag im Register der Kirchengemeinde von Gravesend, in der sie bestattet wurde, erinnert an sie:

"Rebecca Wroth, Ehefrau des Edelmannes Thomas Wroth, eine Dame geboren in Virginia, wurde im Altarraum beigesetzt."

Ihr Sohn Thomas blieb zunächst in England und kehrte erst als junger Mann wieder nach Virginia zurück. Viele Menschen erheben heute Anspruch darauf, über Thomas Nachfahren von Pocahontas zu sein.

Pocahontas war die Tochter des Powhatan-Oberhauptes Wahunsonacock. Die Powhatan waren ein Zusammenschluss von rund 30 indigenen Völkern, deren Heimat den europäischen Siedlern als US-Bundesstaat Virginia bekannt war.

Pocahontas tatsächlicher Name war Matoaka. Pocahontas war lediglich ihr Spitzname, der wahrscheinlich “die Verspielte” bedeutete.

Pocahontas wurde 1613 von den Engländern gefangen genommen. Während ihrer Gefangenschaft änderte sie ihren Namen in Rebecca, konvertierte zum Christentum und heiratete den Engländer John Rolfe, mit dem sie ihren Sohn Thomas hatte. John Rolf, Pocahontas und ihr Sohn segelten 1616 nach England, wo Pocahontas König James I und Mitgliedern der adligen Gesellschaft als “zivilisierte Wilde” vorgestellt wurde.

Als die Familie 1617 die Rückreise in die USA antreten wollte, erkrankte Pocahontas schwer und starb im Alter von 22 Jahren in Gravesend, Großbritannien. Ein Eintrag im Register der Kirchengemeinde von Gravesend, in der sie bestattet wurde, erinnert an sie:

“Rebecca Wroth, Ehefrau des Edelmannes Thomas Wroth, eine Dame geboren in Virginia, wurde im Altarraum beigesetzt.”

Ihr Sohn Thomas blieb zunächst in England und kehrte erst als junger Mann wieder nach Virginia zurück. Viele Menschen erheben heute Anspruch darauf, über Thomas Nachfahren von Pocahontas zu sein.

© Courtesy of the British Museum, London.

Zwischen Tahiti und Südamerika liegt Rapa Nui, die abgelegenste bewohnte Insel der Erde. Rapa Nui, auch bekannt als Osterinsel, wurde berühmt durch seine _Mo'ai_, große Steinskulpturen, die in den mit Gras bewachsenen Hügeln am Rande eines erloschenen Vulkans wie Wächter empor ragen. 

Die _Mo'ai_ wurden von den indigenen Rapa Nui gefertigt, die schon Jahrhunderte auf der Insel lebten, bevor erstmals im 18. Jahrhundert Europäer dorthin kamen. Durch den folgenden Sklavenhandel sank die indigene Bevölkerung bis Ende des 19. Jahrhunderts drastisch. Später wurde die Insel von Chile annektiert und diente als Schaf-Farm.  

Den Rapa Nui wurden ihr Land, ihre Nutztiere und ihre Menschenrechte genommen und sie mussten unter furchtbaren Bedingungen überleben. Der Historiker Stephen Fischer schrieb, dass Rapa Nui "als die am schlechtesten verwaltete Kolonie unter den Pazifischen Inseln berüchtigt war". 

Doch 1914 rebellierten die Rapa Nui gegen die Kolonialisierung. Die Revolte wurde auch durch die Anführerin und Visionärin Angata inspiriert, die davon träumte, dass die Insel eines Tages wieder ihrem Volk gehören würde. 

Katherine Routledge, eine britische Anthropologin, die damals auf der Insel lebte, beschrieb Angata als "eine gebrechliche alte Frau mit grauen Haaren und ausdrucksstarken Augen, eine auffällig attraktive und magnetische Persönlichkeit". 

Doch als Angata starb, starben auch die Proteste. Erst 1964 beendete Chile die willkürliche militärische Herrschaft über Rapa Nui, behielt die Inseln jedoch als Teil seines Staatsgebietes.

Zwischen Tahiti und Südamerika liegt Rapa Nui, die abgelegenste bewohnte Insel der Erde. Rapa Nui, auch bekannt als Osterinsel, wurde berühmt durch seine Mo’ai, große Steinskulpturen, die in den mit Gras bewachsenen Hügeln am Rande eines erloschenen Vulkans wie Wächter empor ragen.

Die Mo’ai wurden von den indigenen Rapa Nui gefertigt, die schon Jahrhunderte auf der Insel lebten, bevor erstmals im 18. Jahrhundert Europäer dorthin kamen. Durch den folgenden Sklavenhandel sank die indigene Bevölkerung bis Ende des 19. Jahrhunderts drastisch. Später wurde die Insel von Chile annektiert und diente als Schaf-Farm.

Den Rapa Nui wurden ihr Land, ihre Nutztiere und ihre Menschenrechte genommen und sie mussten unter furchtbaren Bedingungen überleben. Der Historiker Stephen Fischer schrieb, dass Rapa Nui “als die am schlechtesten verwaltete Kolonie unter den Pazifischen Inseln berüchtigt war”.

Doch 1914 rebellierten die Rapa Nui gegen die Kolonialisierung. Die Revolte wurde auch durch die Anführerin und Visionärin Angata inspiriert, die davon träumte, dass die Insel eines Tages wieder ihrem Volk gehören würde.

Katherine Routledge, eine britische Anthropologin, die damals auf der Insel lebte, beschrieb Angata als “eine gebrechliche alte Frau mit grauen Haaren und ausdrucksstarken Augen, eine auffällig attraktive und magnetische Persönlichkeit”.

Doch als Angata starb, starben auch die Proteste. Erst 1964 beendete Chile die willkürliche militärische Herrschaft über Rapa Nui, behielt die Inseln jedoch als Teil seines Staatsgebietes.

© Katherine Routledge

Frauen in industrialisierten Gesellschaften kämpfen noch heute für gleiche Rechte. Viele Frauen in Jäger und Sammler-Gesellschaften sind hingegen schon lange an Gleichberichtigung mit Männern gewöhnt. Die gegenseitige Abhängigkeit von den Nahrungsmitteln des jeweils anderen - Männer jagen und Frauen sammeln - hat über Generationen die Herausbildung egalitärer Gesellschaften gestärkt. 

Für Frauen aus dem Jäger und Sammler-Volk der Awá im brasilianischen Amazonasregenwald ist Gleichberichtigung normal. Einige Frauen haben sogar mehrere Ehemänner.

Für die Hadza, ein Volk von Jägern und Sammlern im Norden Tansanias, spielt Gleichheit ebenfalls eine wichtige Rolle. Hadza-Frauen leben mit einem hohen Grad an Unabhängigkeit und sind bei Entscheidungen den Männern gleichgestellt.

Als römisch-katholische Missionare an den Ufern der Halbinsel Labrador-Quebec im Nordosten Kanadas landeten, waren sie schockiert von der Unabhängigkeit und dem Einfluss, den indigene Innu-Frauen genossen. In einer Zeit, in der Frauen in Europa noch allgemein den Männern unterlegen galten, hatten Innu-Frauen innerhalb und außerhalb der Ehe weitreichende Freiheiten und entschieden meist, wo und wann eine Innu-Gruppe auf der Reise durch ihr Gebiet ein Lager aufschlug.

Frauen in industrialisierten Gesellschaften kämpfen noch heute für gleiche Rechte. Viele Frauen in Jäger und Sammler-Gesellschaften sind hingegen schon lange an Gleichberichtigung mit Männern gewöhnt. Die gegenseitige Abhängigkeit von den Nahrungsmitteln des jeweils anderen – Männer jagen und Frauen sammeln – hat über Generationen die Herausbildung egalitärer Gesellschaften gestärkt.

Für Frauen aus dem Jäger und Sammler-Volk der Awá im brasilianischen Amazonasregenwald ist Gleichberichtigung normal. Einige Frauen haben sogar mehrere Ehemänner.

Für die Hadza, ein Volk von Jägern und Sammlern im Norden Tansanias, spielt Gleichheit ebenfalls eine wichtige Rolle. Hadza-Frauen leben mit einem hohen Grad an Unabhängigkeit und sind bei Entscheidungen den Männern gleichgestellt.

Als römisch-katholische Missionare an den Ufern der Halbinsel Labrador-Quebec im Nordosten Kanadas landeten, waren sie schockiert von der Unabhängigkeit und dem Einfluss, den indigene Innu-Frauen genossen. In einer Zeit, in der Frauen in Europa noch allgemein den Männern unterlegen galten, hatten Innu-Frauen innerhalb und außerhalb der Ehe weitreichende Freiheiten und entschieden meist, wo und wann eine Innu-Gruppe auf der Reise durch ihr Gebiet ein Lager aufschlug.

© Domenico Pugliese – do not distribute

Die Buschleute sind die ersten Bewohner des südlichen Afrikas.

Zwischen 1997 und 2002 wurden fast alle Buschleute aus dem Central Kalahari Game Reserve von ihrem Land vertrieben und in Umsiedlungslager außerhalb des Reservates gebracht. Dort wurden sie nicht nur ihrer Lebensweise beraubt sondern waren auch Ziel rassistisch motivierter Erniedrigung. 

„Sie können uns primitiv nennen. Sie können uns Steinzeit-Menschen nennen. Unsere Lebensweise passt zu uns. Wir haben ihre Entwicklung beobachtet und sie gefällt uns nicht", sagte eine Angehörige der Buschleute.  

Xlarema Phuti, eine Heilerin, wurde ebenfalls von der botswanischen Regierung von ihrem angestammten Land in Molapo im Central Kalahari Game Reserve vertrieben. Sie wurde zwangsumgesiedelt nach New Xade, ein staatliches Lager, dass die Buschleute als „Ort des Todes“ beschreiben.

Xlarema sprach mit Survival International über die Heilkräfte des traditionellen Trance-Tanzes der Buschleute und über die Trauer, die sie seit der Vertreibung von ihrem Land erlebt hat. 

„Wenn ich im Trance-Tanz tanze, spreche ich mit den Vorfahren, um mir Rat bei der Heilung der Kranken zu holen.“

Die Buschleute sind die ersten Bewohner des südlichen Afrikas.

Zwischen 1997 und 2002 wurden fast alle Buschleute aus dem Central Kalahari Game Reserve von ihrem Land vertrieben und in Umsiedlungslager außerhalb des Reservates gebracht. Dort wurden sie nicht nur ihrer Lebensweise beraubt sondern waren auch Ziel rassistisch motivierter Erniedrigung.

„Sie können uns primitiv nennen. Sie können uns Steinzeit-Menschen nennen. Unsere Lebensweise passt zu uns. Wir haben ihre Entwicklung beobachtet und sie gefällt uns nicht", sagte eine Angehörige der Buschleute.

Xlarema Phuti, eine Heilerin, wurde ebenfalls von der botswanischen Regierung von ihrem angestammten Land in Molapo im Central Kalahari Game Reserve vertrieben. Sie wurde zwangsumgesiedelt nach New Xade, ein staatliches Lager, dass die Buschleute als „Ort des Todes“ beschreiben.

Xlarema sprach mit Survival International über die Heilkräfte des traditionellen Trance-Tanzes der Buschleute und über die Trauer, die sie seit der Vertreibung von ihrem Land erlebt hat.

„Wenn ich im Trance-Tanz tanze, spreche ich mit den Vorfahren, um mir Rat bei der Heilung der Kranken zu holen.“

© Dominick Tyler

Elizabeth „Tshaukuesh“ Penashue ist eine 84-jährige Innu aus Sheshatshiu in Labrador.
Jahrelang hat sie eine Frühlingswanderung durch die lokalen Mealy-Berge geführt, um der jüngeren Innu-Generation das Land wieder näher zu bringen, auf dem ihre Vorfahren rund 8.000 Jahre gelebt haben.

„Ich möchte nicht zuschauen, wie meine Kinder alles verlieren. Ich möchte nicht, dass sie die Identität, Kultur und das Leben der Innu verlieren. Bevor ich sterbe, muss ich den Kindern das beibringen. Was werden die Kinder denken, wenn sie erwachsen sind, wenn niemand sie jetzt lehrt? Werden sie denken ‚Ich bin kein Innu, ich bin ein Weißer’?“

„Es ist wichtig zu wissen wer man ist. Ich bin Innu. Das Land ist mein Leben. Ich bin stolz darauf, dass ich in einem Zelt geboren wurde. Keine Krankenschwester, kein Arzt war dabei. Mein Vater hat meiner Mutter geholfen, mich zur Welt zu bringen.“

„Wenn ich durch das Land wandere, fühle ich mich, als würde ich nach Hause, in mein eigenes Zuhause gehen: die Innu-Heimat.“

Elisabeth begann ihre dreizehnte und letzte Wanderung im Februar 2014. Doch dann musste sie erfahren, dass sie das angestammte Land der Innu rund um die Muskrat-Wasserfälle nicht mehr betreten durfte, weil der Energiekonzern Nalcor in dem Gebiet ein riesiges Wasserkraftwerk errichtet.

Elizabeth „Tshaukuesh“ Penashue ist eine 84-jährige Innu aus Sheshatshiu in Labrador.
Jahrelang hat sie eine Frühlingswanderung durch die lokalen Mealy-Berge geführt, um der jüngeren Innu-Generation das Land wieder näher zu bringen, auf dem ihre Vorfahren rund 8.000 Jahre gelebt haben.

„Ich möchte nicht zuschauen, wie meine Kinder alles verlieren. Ich möchte nicht, dass sie die Identität, Kultur und das Leben der Innu verlieren. Bevor ich sterbe, muss ich den Kindern das beibringen. Was werden die Kinder denken, wenn sie erwachsen sind, wenn niemand sie jetzt lehrt? Werden sie denken ‚Ich bin kein Innu, ich bin ein Weißer’?“

„Es ist wichtig zu wissen wer man ist. Ich bin Innu. Das Land ist mein Leben. Ich bin stolz darauf, dass ich in einem Zelt geboren wurde. Keine Krankenschwester, kein Arzt war dabei. Mein Vater hat meiner Mutter geholfen, mich zur Welt zu bringen.“

„Wenn ich durch das Land wandere, fühle ich mich, als würde ich nach Hause, in mein eigenes Zuhause gehen: die Innu-Heimat.“

Elisabeth begann ihre dreizehnte und letzte Wanderung im Februar 2014. Doch dann musste sie erfahren, dass sie das angestammte Land der Innu rund um die Muskrat-Wasserfälle nicht mehr betreten durfte, weil der Energiekonzern Nalcor in dem Gebiet ein riesiges Wasserkraftwerk errichtet.

© Elizabeth Penashue

Damiana Cavanha ist eine Angehörige der Guarani. Ihr Volk zählte wahrscheinlich zu den ersten, das bei der Ankunft der Europäer in Südamerika auf die Siedler traf. 

Die Guarani bewohnten einst rund 350.000 Quadratkilometer im heutigen Brasilien. In den Wäldern und Ebenen lebten sie von der Jagd und bauten Maniok und Mais in ihren Gärten an. Doch in den letzten 100 Jahren haben die Guarani fast all ihren Wald verloren. Das Gebiet wurde ihnen größtenteils von Farmern gestohlen und ist heute mit riesigen und trockenen Rinderweiden, Sojafeldern und Zuckerrohrplantagen überzogen. 

Vor einem Jahrzehnt bedrohten und vertrieben Viehzüchter Damiana und ihr Familie von ihrem angestammten Land. Seitdem leben sie notdürftig am Rand einer Bundesstraße, an der ihr Ehemann und drei ihrer Söhne von Fahrzeugen erfasst und getötet wurden. 

Damiana führte 2013 eine mutige und gefährliche _Retomada_ (Wiederbesetzung) der Zuckerrohrplantage an, die auf ihrem Land entstanden war. Die _Retomada_ war lange Zeit Damianas Hoffnung und Trost gewesen: Das Ziel, das sie über die langen und harten Jahre  der Vertreibung, Angst, Krankheit, Erniedrigung, Depression, des Hungers und Verlustes am Leben hielt. Doch 2016 wurden sie erneut von schwer bewaffneten Polizisten von der Plantage vertrieben.

„Wir haben uns entschieden, für unser Land zu kämpfen“, sagte Damiana.

Damiana Cavanha ist eine Angehörige der Guarani. Ihr Volk zählte wahrscheinlich zu den ersten, das bei der Ankunft der Europäer in Südamerika auf die Siedler traf.

Die Guarani bewohnten einst rund 350.000 Quadratkilometer im heutigen Brasilien. In den Wäldern und Ebenen lebten sie von der Jagd und bauten Maniok und Mais in ihren Gärten an. Doch in den letzten 100 Jahren haben die Guarani fast all ihren Wald verloren. Das Gebiet wurde ihnen größtenteils von Farmern gestohlen und ist heute mit riesigen und trockenen Rinderweiden, Sojafeldern und Zuckerrohrplantagen überzogen.

Vor einem Jahrzehnt bedrohten und vertrieben Viehzüchter Damiana und ihr Familie von ihrem angestammten Land. Seitdem leben sie notdürftig am Rand einer Bundesstraße, an der ihr Ehemann und drei ihrer Söhne von Fahrzeugen erfasst und getötet wurden.

Damiana führte 2013 eine mutige und gefährliche Retomada (Wiederbesetzung) der Zuckerrohrplantage an, die auf ihrem Land entstanden war. Die Retomada war lange Zeit Damianas Hoffnung und Trost gewesen: Das Ziel, das sie über die langen und harten Jahre der Vertreibung, Angst, Krankheit, Erniedrigung, Depression, des Hungers und Verlustes am Leben hielt. Doch 2016 wurden sie erneut von schwer bewaffneten Polizisten von der Plantage vertrieben.

„Wir haben uns entschieden, für unser Land zu kämpfen“, sagte Damiana.

© Fiona Watson/Survival

Die Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens ist die höchste Küstengebirgskette der Welt. Die schneebedeckten Gipfel, die sich über die wolkenbehangenen Hänge und die Flüsse aus Tauwasser erheben, sind den Arhuaco und ihren Nachbarn, den Kogi, Arsario und Kankuama, heilig.

Die Arhuaco leben hier seit Tausenden von Jahren. Für sie ist die Sierra Nevada das Herz der Welt. Sich selbst nennen sie „Große Brüder“ und glauben, dass sie ein mystisches Wissen und Verständnis haben, das kein anderer Mensch besitzt.

Leonor Zalabata, eine Arhuaco-Anführerin, die sich unermüdlich für die Rechte ihres Volkes und die der über 100 weiteren indigenen Völker Kolumbiens einsetzt, traf zum ersten Mal in den 1990ern mit Survival International zusammen. Damals drangen linke Guerilla in ihr Gebiet ein und schlugen auf dem Land der Arhuaco ein Lager auf. Die Arhuaco erfuhren brutale Gewalt und viele ihrer Anführer wurden getötet.

Trotz der ständigen Gefahren hat sich Leonor dafür entschieden, ihr Leben dem Kampf gegen den Missbrauch kolumbianischer Indianer zu widmen. Sie hat unter anderem mit der Arbeitsgruppe für Indigene Völker und dem Permanenten Forum für Indigene Angelegenheiten der Vereinten Nationen gearbeitet.

"Die Sierra Nevada de Santa Marta (...) ist das Herz der Welt", sagt sie. "Hier ruhen und verbleiben unsere Geister." 

"Wenn ein Mädchen geboren wird, sagen wir in unserer Kultur, dass die Berge lachen und die Vögel weinen."

Die Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens ist die höchste Küstengebirgskette der Welt. Die schneebedeckten Gipfel, die sich über die wolkenbehangenen Hänge und die Flüsse aus Tauwasser erheben, sind den Arhuaco und ihren Nachbarn, den Kogi, Arsario und Kankuama, heilig.

Die Arhuaco leben hier seit Tausenden von Jahren. Für sie ist die Sierra Nevada das Herz der Welt. Sich selbst nennen sie „Große Brüder“ und glauben, dass sie ein mystisches Wissen und Verständnis haben, das kein anderer Mensch besitzt.

Leonor Zalabata, eine Arhuaco-Anführerin, die sich unermüdlich für die Rechte ihres Volkes und die der über 100 weiteren indigenen Völker Kolumbiens einsetzt, traf zum ersten Mal in den 1990ern mit Survival International zusammen. Damals drangen linke Guerilla in ihr Gebiet ein und schlugen auf dem Land der Arhuaco ein Lager auf. Die Arhuaco erfuhren brutale Gewalt und viele ihrer Anführer wurden getötet.

Trotz der ständigen Gefahren hat sich Leonor dafür entschieden, ihr Leben dem Kampf gegen den Missbrauch kolumbianischer Indianer zu widmen. Sie hat unter anderem mit der Arbeitsgruppe für Indigene Völker und dem Permanenten Forum für Indigene Angelegenheiten der Vereinten Nationen gearbeitet.

“Die Sierra Nevada de Santa Marta (…) ist das Herz der Welt”, sagt sie. “Hier ruhen und verbleiben unsere Geister.”

“Wenn ein Mädchen geboren wird, sagen wir in unserer Kultur, dass die Berge lachen und die Vögel weinen.”

© Survival

Seit Bangladesch im Jahre 1971 von Pakistan unabhängig wurde, leiden die indigenen Jumma aus den Chittagong Hill Tracts, der bergigen Region im Südwesten des Landes, unter einigen der furchtbarsten Menschenrechtsverletzungen in Asien. 

Die Jumma, die als sanft, mitfühlend und religiös tolerant beschrieben werden, unterscheiden sich ethnisch und sprachlich von der Bengali-Mehrheit.

Heute sind sie gegenüber den Siedlern fast  zur Minderheit geworden und das Militär unterdrückt sie brutal. 

Die Rate der sexuellen Gewalt gegen Jumma-Frauen und junge Mädchen ist alarmierend hoch: 2013 sind mindestens 11 Jumma-Frauen und -Mädchen Opfer sexueller Gewalt geworden, die tatsächliche Zahl ist aber möglicherweise noch höher, da Vergewaltigungen oft wegen der sozialen Stigmatisierung nicht gemeldet werden.

„Es wurde wenig getan, um die Straftäter rechtlich zu verfolgen“, sagt Sophie Grig von Survival International. „Weil ihre Angreifer straflos davon kommen, sind Jumma-Frauen und -Mädchen noch gefährdeter.“

Seit Bangladesch im Jahre 1971 von Pakistan unabhängig wurde, leiden die indigenen Jumma aus den Chittagong Hill Tracts, der bergigen Region im Südwesten des Landes, unter einigen der furchtbarsten Menschenrechtsverletzungen in Asien.

Die Jumma, die als sanft, mitfühlend und religiös tolerant beschrieben werden, unterscheiden sich ethnisch und sprachlich von der Bengali-Mehrheit.

Heute sind sie gegenüber den Siedlern fast zur Minderheit geworden und das Militär unterdrückt sie brutal.

Die Rate der sexuellen Gewalt gegen Jumma-Frauen und junge Mädchen ist alarmierend hoch: 2013 sind mindestens 11 Jumma-Frauen und -Mädchen Opfer sexueller Gewalt geworden, die tatsächliche Zahl ist aber möglicherweise noch höher, da Vergewaltigungen oft wegen der sozialen Stigmatisierung nicht gemeldet werden.

„Es wurde wenig getan, um die Straftäter rechtlich zu verfolgen“, sagt Sophie Grig von Survival International. „Weil ihre Angreifer straflos davon kommen, sind Jumma-Frauen und -Mädchen noch gefährdeter.“

© Mark McEvoy/ Survival

Eine Dongria Kondh in den Niyamgiri-Bergen im indischen Bundesstaat Odisha zu sein bedeutet, in enger Verbindung zu seiner Heimat zu leben. Seit Jahrtausenden bewohnen die Dongria die üppigen Berge, wo die ewigen Flüsse fließen und die gewaltigen Jackfrucht-Bäume wachsen. Sie selbst nennen sich _Jharnia_ oder „Hüter der Flüsse“.

Seit 10 Jahren stehen die Dongria Kondh-Frauen Seite an Seite mit den Männern ihres Volkes, um Niyamgiri vor einem zerstörerischen Projekt des Konzerns Vedanta Resources zu schützen: Vedantas Plan ist es, eine Bauxit-Mine an ihrem heiligsten Berg, Niyam Dongar, dem „Berg des Gesetzes“, zu errichten. Vor einiger Zeit bildeten sie sogar eine kilometerlange Menschenkette um den Berg, um die Bulldozer daran zu hindern, ihn zu zerstören.

Im August 2013 entschieden die Dongria Kondh entschlossen und einstimmig gegen Vedantas Pläne für einen Bauxit-Tagebau in ihren heiligen Niyamgiri-Bergen - ein wegweisender Triumph für die Rechte indigener Völker.  Viele der Schlüsselfiguren des Widerstandes der Dongria - die laut protestierten, über 1.600km nach Delhi reisten oder die Freilassung inhaftierter Aktivisten forderten - waren Frauen. 

"Wir geben unseren Wald nicht her“, erklärte eine von ihnen. „Wir Frauen werden alle im Gefängnis landen."

Im Januar 2014 zahlte sich ihre Entschlossenheit schließlich aus: Die indische Regierung erklärte, dass der Tagebau keine Genehmigung erhalten würde.

Eine Dongria Kondh in den Niyamgiri-Bergen im indischen Bundesstaat Odisha zu sein bedeutet, in enger Verbindung zu seiner Heimat zu leben. Seit Jahrtausenden bewohnen die Dongria die üppigen Berge, wo die ewigen Flüsse fließen und die gewaltigen Jackfrucht-Bäume wachsen. Sie selbst nennen sich Jharnia oder „Hüter der Flüsse“.

Seit 10 Jahren stehen die Dongria Kondh-Frauen Seite an Seite mit den Männern ihres Volkes, um Niyamgiri vor einem zerstörerischen Projekt des Konzerns Vedanta Resources zu schützen: Vedantas Plan ist es, eine Bauxit-Mine an ihrem heiligsten Berg, Niyam Dongar, dem „Berg des Gesetzes“, zu errichten. Vor einiger Zeit bildeten sie sogar eine kilometerlange Menschenkette um den Berg, um die Bulldozer daran zu hindern, ihn zu zerstören.

Im August 2013 entschieden die Dongria Kondh entschlossen und einstimmig gegen Vedantas Pläne für einen Bauxit-Tagebau in ihren heiligen Niyamgiri-Bergen – ein wegweisender Triumph für die Rechte indigener Völker. Viele der Schlüsselfiguren des Widerstandes der Dongria – die laut protestierten, über 1.600km nach Delhi reisten oder die Freilassung inhaftierter Aktivisten forderten – waren Frauen.

“Wir geben unseren Wald nicht her“, erklärte eine von ihnen. „Wir Frauen werden alle im Gefängnis landen.”

Im Januar 2014 zahlte sich ihre Entschlossenheit schließlich aus: Die indische Regierung erklärte, dass der Tagebau keine Genehmigung erhalten würde.

© Jason Taylor

Die Vorfahren der Jarawa auf den Andamanen-Inseln waren wahrscheinlich Teil der ersten erfolgreichen Migration des Menschen aus Afrika. 

Die nomadischen Jäger und Sammler legten erstmals 1998 Pfeil und Bogen ab, um friedlichen Kontakt mit Außenstehenden aufzunehmen. Doch heute könnte eine Straße, die illegal mitten durch ihr Schutzgebiet gebaut wurde und Siedler, Wilderer, Holzfäller und Touristen in ihr Gebiet bringt, zu ihrem Verhängnis werden.

Anfang 2014 veröffentliche Survival International Beweise, die das schreckliche Ausmaß sexueller Ausbeutung von jungen Jarawa-Frauen belegten. Ein Jarawa-Mann hatte berichtet, dass Wilderer regelmäßig das Reservat beteten und junge Jarawa-Frauen mit Alkohol und Drogen "anlocken", um sie sexuell auszubeuten. 

Sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/AIDS stellen eine große Bedrohung für erst kürzlich kontaktierte Völker wie die Jarawa dar. Die Nachbarn der Jarawa, die Großen Andamanesen, wurden von Krankheiten, darunter auch Syphilis, die die britischen Kolonialisten brachten, fast ausgerottet.

Die Vorfahren der Jarawa auf den Andamanen-Inseln waren wahrscheinlich Teil der ersten erfolgreichen Migration des Menschen aus Afrika.

Die nomadischen Jäger und Sammler legten erstmals 1998 Pfeil und Bogen ab, um friedlichen Kontakt mit Außenstehenden aufzunehmen. Doch heute könnte eine Straße, die illegal mitten durch ihr Schutzgebiet gebaut wurde und Siedler, Wilderer, Holzfäller und Touristen in ihr Gebiet bringt, zu ihrem Verhängnis werden.

Anfang 2014 veröffentliche Survival International Beweise, die das schreckliche Ausmaß sexueller Ausbeutung von jungen Jarawa-Frauen belegten. Ein Jarawa-Mann hatte berichtet, dass Wilderer regelmäßig das Reservat beteten und junge Jarawa-Frauen mit Alkohol und Drogen “anlocken”, um sie sexuell auszubeuten.

Sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/AIDS stellen eine große Bedrohung für erst kürzlich kontaktierte Völker wie die Jarawa dar. Die Nachbarn der Jarawa, die Großen Andamanesen, wurden von Krankheiten, darunter auch Syphilis, die die britischen Kolonialisten brachten, fast ausgerottet.

© Survival

Die traurige Ironie, die den Tod der 73-jährigen Nicolasa Quintreman umgibt, ist unausweichlich.

Nicolasa, eine Pehuenche Mapuche, hatte friedlich gegen den Bau des Ralco-Staudamms an ihrem heiligen Bío Bío-Fluss in Chile protestiert. Der Fluss strömt durch das angestammte Gebiet ihres Volkes, von der Galletué-Lagune bis in den Pazifik. 

Ein Jahrzehnt lang weigerten sich die zierliche Nicolasa und ihre Schwester Berta, ihre Häuser zu verlassen. Mit der Unterstützung anderer Mapuche blockierten sie Bergstraßen und Flüsse, um das Energieunternehmen Endesa daran zu hindern, die Baustelle des Staudamms zu erreichen. Viele Mapuche wurden verhaftet und viele weitere wurden als "Terroristen" bezeichnet, weil sie friedlich ihre Heimat verteidigten. 

Schließlich waren Nicolasa, ihre Schwester und die Mapuche-Gemeinden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und in höher gelegenes Gebiet zu ziehen. Für die Umsiedlung wurden ihnen finanzielle Entschädigung und andere Vorteile versprochen, viele von welchen niemals angekommen sein sollen. 

Im Dezember 2013 fand man Nicolasa Quintremans Leichnam im Ralco-Wasserbecken, in jenem künstlichen See, deren Bau durch Endesa sie verhindern wollte.

"Wir, die hier sind, wir müssen hier sein und wir müssen verteidigen, solange wir können", soll Nicolasa Quintreman gesagt haben. 

"Du kommst nicht zu meinem Haus, um mir zu sagen, was ich tun soll. Ich bin wie ich bin. Mein Land hat niemanden verletzt oder geschädigt. Deshalb werde ich niemals müde, dafür zu kämpfen."

Die traurige Ironie, die den Tod der 73-jährigen Nicolasa Quintreman umgibt, ist unausweichlich.

Nicolasa, eine Pehuenche Mapuche, hatte friedlich gegen den Bau des Ralco-Staudamms an ihrem heiligen Bío Bío-Fluss in Chile protestiert. Der Fluss strömt durch das angestammte Gebiet ihres Volkes, von der Galletué-Lagune bis in den Pazifik.

Ein Jahrzehnt lang weigerten sich die zierliche Nicolasa und ihre Schwester Berta, ihre Häuser zu verlassen. Mit der Unterstützung anderer Mapuche blockierten sie Bergstraßen und Flüsse, um das Energieunternehmen Endesa daran zu hindern, die Baustelle des Staudamms zu erreichen. Viele Mapuche wurden verhaftet und viele weitere wurden als “Terroristen” bezeichnet, weil sie friedlich ihre Heimat verteidigten.

Schließlich waren Nicolasa, ihre Schwester und die Mapuche-Gemeinden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und in höher gelegenes Gebiet zu ziehen. Für die Umsiedlung wurden ihnen finanzielle Entschädigung und andere Vorteile versprochen, viele von welchen niemals angekommen sein sollen.

Im Dezember 2013 fand man Nicolasa Quintremans Leichnam im Ralco-Wasserbecken, in jenem künstlichen See, deren Bau durch Endesa sie verhindern wollte.

“Wir, die hier sind, wir müssen hier sein und wir müssen verteidigen, solange wir können”, soll Nicolasa Quintreman gesagt haben.

“Du kommst nicht zu meinem Haus, um mir zu sagen, was ich tun soll. Ich bin wie ich bin. Mein Land hat niemanden verletzt oder geschädigt. Deshalb werde ich niemals müde, dafür zu kämpfen.”

© Joël Philippon/Survival

Die Frauen brauchten mit den Pferden fünf Tage, um vom Mapuche-Dorf Primer Corral in Chile entlang der Flüsse Puelo und Manso bis nach Puerto Varas, im Süden des Landes, zu gelangen. 

Die Gruppe _Mujeres sin Fronteras_ ("Frauen ohne Grenzen") besteht aus vierzig indigenen Mapuche-Frauen, Frauen aus Chile und Frauen aus Argentinien. Sie reisten aus Protest: Sie wollten mir ihrer ungewöhnlichen Reise auf den Bau von Staudämmen am Puelo-Manso-Flussgebiet in Chile und Argentinien aufmerksam machen. 

"Wir sind Frauen aus diesem Tal, die über die Zerstörung unserer Gemeinden und der Umwelt besorgt sind", sagte Maria Isabel Navarrete, Präsidentin von _Mujeres sin Fronteras_.

"Wir wollen unsere Traditionen, unsere Erde und die Zukunft unserer Kinder verteidigen."

Die Frauen brauchten mit den Pferden fünf Tage, um vom Mapuche-Dorf Primer Corral in Chile entlang der Flüsse Puelo und Manso bis nach Puerto Varas, im Süden des Landes, zu gelangen.

Die Gruppe Mujeres sin Fronteras (“Frauen ohne Grenzen”) besteht aus vierzig indigenen Mapuche-Frauen, Frauen aus Chile und Frauen aus Argentinien. Sie reisten aus Protest: Sie wollten mir ihrer ungewöhnlichen Reise auf den Bau von Staudämmen am Puelo-Manso-Flussgebiet in Chile und Argentinien aufmerksam machen.

“Wir sind Frauen aus diesem Tal, die über die Zerstörung unserer Gemeinden und der Umwelt besorgt sind”, sagte Maria Isabel Navarrete, Präsidentin von Mujeres sin Fronteras.

“Wir wollen unsere Traditionen, unsere Erde und die Zukunft unserer Kinder verteidigen.”

© Loreto Panitao

Inmitten des Amazonas-Regenwaldes schwingt "Kleiner Schmetterling" an einer Liane über den Fluss. 

Das Mädchen gehört zum Volk der Awá, das bedrohteste indigene Volk der Welt. Seit Jahrhunderten leben die Awá in Symbiose mit dem Regenwald. Sie kamen erstmals 1973 mit Außenstehenden in regelmäßigen Kontakt, nachdem die brasilianische Behörde FUNAI sie kontaktierte. 

Heute leben die rund 450 Awá umgeben von Holzfällern, Viehzüchtern und Siedlern, die ungehindert in das Gebiet vordringen und sogar töten. Ganze Awá-Familien wurden ermordet. Jahrhundertealte Bäume wurden gefällt und verbrannt. Ein Richter in Brasilien beschrieb die Lage der Awá als "echten Genozid".  

Das Dorf, in dem Kleiner Schmetterling lebt, ist 30 Minuten zu Fuß von der "Grenze" entfernt, an der Siedler den Wald der Awá rund um die Uhr niederbrennen.

Nach einer Kampagne von Survival International wiesen die brasilianische Behörden endlich die illegalen Eindringlinge aus dem Awá-Schutzgebiet auszuweisen. "Dies ist ein bedeutsames und möglicherweise lebensrettendes Ereignis für die Awá", erklärte Stephen Corry von Survival. 

Die Zukunft von Kleiner Schmetterling hängt vom Erfolg der neuen Schutzmaßnahmen ab - und von einer langfristigen Lösung, um die Rückkehr der Holzfäller und Siedler zu verhindern.

Inmitten des Amazonas-Regenwaldes schwingt “Kleiner Schmetterling” an einer Liane über den Fluss.

Das Mädchen gehört zum Volk der Awá, das bedrohteste indigene Volk der Welt. Seit Jahrhunderten leben die Awá in Symbiose mit dem Regenwald. Sie kamen erstmals 1973 mit Außenstehenden in regelmäßigen Kontakt, nachdem die brasilianische Behörde FUNAI sie kontaktierte.

Heute leben die rund 450 Awá umgeben von Holzfällern, Viehzüchtern und Siedlern, die ungehindert in das Gebiet vordringen und sogar töten. Ganze Awá-Familien wurden ermordet. Jahrhundertealte Bäume wurden gefällt und verbrannt. Ein Richter in Brasilien beschrieb die Lage der Awá als “echten Genozid”.

Das Dorf, in dem Kleiner Schmetterling lebt, ist 30 Minuten zu Fuß von der “Grenze” entfernt, an der Siedler den Wald der Awá rund um die Uhr niederbrennen.

Nach einer Kampagne von Survival International wiesen die brasilianische Behörden endlich die illegalen Eindringlinge aus dem Awá-Schutzgebiet auszuweisen. “Dies ist ein bedeutsames und möglicherweise lebensrettendes Ereignis für die Awá”, erklärte Stephen Corry von Survival.

Die Zukunft von Kleiner Schmetterling hängt vom Erfolg der neuen Schutzmaßnahmen ab – und von einer langfristigen Lösung, um die Rückkehr der Holzfäller und Siedler zu verhindern.

© Survival International

Seit Jahrzehnten haben indigene Frauen Vertreibung, Angst, Mord und Vergewaltigung in den Händen von Eindringlingen erfahren. Sie wurden von Regierungen erniedrigt, die sie als „rückständig“ und „archaisch“ ansehen. 

Sie haben erlebt, wie ihr Land geraubt, ihre Selbstachtung zerstört und ihre Zukunft vernichtet wurden. Selbst im 21. Jahrhundert besteht das Märchen fort, dass indigene Frauen und ihre Gemeinden dem Untergang geweihte "archaische" Völker sind, deren naturgegebenes Schicksal es ist, auszusterben. 

Doch es ist nur das Konzept, das überholt ist. Indigene Frauen sind weder "rückständig" noch "primitiv". Sie leben in komplexen Gesellschaften, die sie ständig neu gestalten und verändern. Sie leben in Gesellschaften, die aufblühen, wenn man ihnen erlaubt die autarken und vielfältigen Lebensweisen zu verfolgen, die sie seit Jahrhunderten beschreiten. 

Trotz ihrer oft bedrohlichen Lage wächst der Widerstand vieler indigener Frauen weltweit. Survival International hilft indigenen Völkern seit über 45 Jahren ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Survival wird dies auch in Zukunft tun, bis indigene Frauen und ihre Familien in Frieden auf ihrem Land bleiben und das Leben ihrer Wahl führen können.

Seit Jahrzehnten haben indigene Frauen Vertreibung, Angst, Mord und Vergewaltigung in den Händen von Eindringlingen erfahren. Sie wurden von Regierungen erniedrigt, die sie als „rückständig“ und „archaisch“ ansehen.

Sie haben erlebt, wie ihr Land geraubt, ihre Selbstachtung zerstört und ihre Zukunft vernichtet wurden. Selbst im 21. Jahrhundert besteht das Märchen fort, dass indigene Frauen und ihre Gemeinden dem Untergang geweihte “archaische” Völker sind, deren naturgegebenes Schicksal es ist, auszusterben.

Doch es ist nur das Konzept, das überholt ist. Indigene Frauen sind weder “rückständig” noch “primitiv”. Sie leben in komplexen Gesellschaften, die sie ständig neu gestalten und verändern. Sie leben in Gesellschaften, die aufblühen, wenn man ihnen erlaubt die autarken und vielfältigen Lebensweisen zu verfolgen, die sie seit Jahrhunderten beschreiten.

Trotz ihrer oft bedrohlichen Lage wächst der Widerstand vieler indigener Frauen weltweit. Survival International hilft indigenen Völkern seit über 45 Jahren ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Survival wird dies auch in Zukunft tun, bis indigene Frauen und ihre Familien in Frieden auf ihrem Land bleiben und das Leben ihrer Wahl führen können.

© Matilda Temperley / www.matildatemperley.com

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