Jumma dürfen ohne „Aufsicht“ nicht mit Ausländern sprechen
3 März 2015
Diese Seite wurde 2015 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Die Regierung von Bangladesch hat Empörung hervorgerufen, weil sie angeordnet hat, dass indigene Jumma nicht mit Ausländern oder bengalischen Bürgern von außerhalb der Chittagong Hill Tracts (CHT) sprechen dürfen, außer in der Gegenwart eines Soldaten oder Regierungsbeamten. Die Einschränkung betrifft nicht die Bengalen – die nicht-indigenen Bewohner der CHT.
Die Provinz CHT im südöstlichen Bangladesch ist die Heimat von elf indigenen Völkern, die zusammen als Jumma bekannt sind. Landkonflikte zwischen Bangladeschs indigenen Jumma und Hunderttausenden Siedlern, die von der Regierung in die Region umgesiedelt wurden, sind gängig und führen oft zu Gewalt gegen die Jumma.
Das Heimatministerium hat auch strenge Beschränkungen für Ausländer erlassen, die eine Reiserlaubnis in die Region erhalten möchten. Für eine Einreise müssen sie einen Monat im Voraus ihre Bewerbung einreichen und die Zustimmung der Geheimdienste erhalten.
Die Anordnung macht die Jumma, die unter dem Raub ihres Landes und Gewalt leiden, gegenüber Außenseitern faktisch mundtot. Die Anordnung hat Empörung in den Hill Tracts hervorgerufen, wo sie als rassistisch und diskriminierend beschrieben wird.
Survival International verurteilt diesen Versuch, die Jumma zum Schweigen zu bringen, und ruft die bengalische Regierung auf, die Anweisung unverzüglich fallen zu lassen.
Obwohl 1997 ein Friedensabkommen zwischen den Jumma und der Regierung von Bangladesch unterschrieben wurde, sind Menschenrechtsverletzungen an Jumma-Völkern noch immer weit verbreitet.
Angriffe auf Jumma-Frauen und -Mädchen sind ein zunehmendes Problem. In den ersten paar Wochen des Jahres 2015 gab es mindestens drei gemeldete Fälle von Vergewaltigungen, einschließlich der Vergewaltigung eines achtjährigen Jumma-Mädchens des Marma-Volkes, und vier gemeldete versuchte Vergewaltigungen.
Jumma-Frauen und -Mädchen werden in den CHT weiterhin ungestraft vergewaltigt und sexuell missbraucht, trotz zahlreicher Militär-Kontrollposten, die Sicherheit in die Gegend bringen sollen. Die Mehrheit der Angriffe auf Jumma und Vorfälle sexueller Gewalt passieren in der Nähe und oft sogar in Sichtweite der Kontrollposten.