Epidemie tötet Kinder eines kürzlich kontaktierten Volkes

2 Mai 2015

Die Nanti leben abgeschieden im Amazonasregenwald von Peru. Sie sind durch das Vordringen von Außenstehenden bedroht, die ihr Land rauben und Krankheiten bringen. © Anon/Survival

Diese Seite wurde 2015 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein erst kürzlich kontaktiertes Amazonas-Volk leidet unter einer Epidemie, die bereits mehrere Kinder getötet und Dutzende weitere infiziert hat.

Bestätigt ist bisher der Tod von vier Kindern aus dem Volk der Nanti. Berichte deuten jedoch darauf hin, dass das gesamte Volk infiziert sein könnte. Zunächst waren Experten von Keuchhusten ausgegangen, inzwischen wird aber Grippe vermutet.

Die Nanti leben im Nahua-Nanti-Reservat für unkontaktierte und isoliert lebende indigene Völker im Südosten Perus.

Seit in ihrem Gebiet das gigantische Camisea-Projekt durchgeführt wird, sind die Nanti dem Eindringen von Öl- und Gasunternehmen fast schutzlos ausgeliefert.

2014 erlaubte Perus Regierung die Ausweitung von Camisea, schon damals das größte Erdgasprojekt des Landes, das damit noch tiefer in das Schutzgebiet der Nanti hineinragt.

Hunderte unkontaktierte Indigene, die früher in der Region lebten, wurden bereits Opfer des gewaltsamen Diebstahls ihres Landes und ihrer Ressourcen sowie eingeschleppter Krankheiten, die die Außenstehenden mitbrachten.

Am 18. April besuchte ein Regierungsteam das Reservat und mehrere Patienten wurden mit Hubschraubern ausgeflogen.

Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, fordert den Schutz der Rechte der Nanti und anderer indigenen Völker in dem Reservat. Die Regierung muss zudem sicherstellen, dass ihr Land vor weiteren Öl- und Gasprojekten geschützt wird.

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