UN: Brasilianische Regierung muss Guarani schützen
17 August 2015
Diese Seite wurde 2015 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Die Vereinten Nationen haben an Brasiliens Regierung einen dringenden Appell gerichtet. Bewaffnete haben mehrere Guarani-Gemeinden umzingelt und könnten die Indigenen jederzeit angreifen.
Tausende von Guarani klammern sich an winzige Stücke ihres angestammten Landes. Sie leben mit der ständigen Angst, gewaltsam vertrieben zu werden. Der Sprecher einer Guarani-Gemeinde, Tey’i Jusu, warnte, dass die Bewaffneten täglich patrouillieren würden: „Der Konflikt kann jederzeit ausbrechen. Wir sind aber bereit, für unser Land zu sterben, wenn wir dies müssen.“
Mehrere Guarani-Anführer sind bereits ermordet worden, da sie auf die Rückkehr ihres Volkes auf jenes Land bestanden, das ihnen vor Jahrzehnten gestohlen worden war. Besetzt wird es nun durch Viehfarmen, Soja- und Zuckerrohrplantagen sowie Getreidefelder. Während die Farmer Gewinn aus dem Land schlagen, müssen die Guarani unter fürchterlichen Bedingungen leben – am Rand von Fernstraßen oder in überfüllten Reservaten, in denen Selbstmord und Unterernährung an der Tagesordnung sind.
Exklusives neues Filmmaterial enthüllt, dass Farmer die brasilianische Militärpolizei und Regierungsvertreter bedrohen. Sie bezichtigen diese des Versuchs, einen Angehörigen der Guarani zurück auf sein Land zu „schmuggeln“.
Hier können Sie sich die Auseinandersetzung ansehen:
Die UN-Expertin für die Rechte indigener Völker, Victoria Tauli-Corpuz, hat gefordert, der Gewalt der Farmer Einhalt zu gebieten. Diese betrieben „Psychoterror“.
Weitere Filme können Sie auf Tribal Voice ansehen. Survivals neues bahnbrechendes Projekt versorgt abgeschieden lebende indigene Gemeinden mit modernster Kommunikationstechnologie, um ihnen das Verschicken von Videobotschaften zu ermöglichen. In diesen erzählen sie über ihr Leben und ihren Kampf ums Überleben – in Echtzeit an ein weltweites Publikum gerichtet.
Die Guarani zählten zu den ersten indigenen Völkern, die Tribal Voice nutzen. Sie bezeichnen das Projekt als ihre „neueste Waffe“ im Kampf für ihr Land.
Gemeinsam mit den Guarani drängt Survival die brasilianische Regierung, ihren gesetzlichen Verpflichtungen zum Schutz der Guarani nachzukommen und ihr angestammtes Land zu kartieren, damit ausschließlich sie es nutzen können, bevor noch mehr Tote zu beklagen sind.