„Vergewaltigt und verprügelt“: Prinz Harrys Wohltätigkeitsorganisation mit schweren Misshandlungen in Verbindung gebracht

27 Januar 2024

Diese Baka-Frau wurde von einem Ranger von African Parks vergewaltigt. „African Parks sind sehr schlechte Menschen. Jeder, der mit ihnen zusammenarbeitet, ist wirklich schlecht zu uns. Dieser Mann war grausam, er war unmenschlich.“ © Survival

Eine Organisation mit engen Verbindungen zu Prinz Harry hat Ranger finanziert, die für schwere Misshandlungen an indigenen Völker in der Republik Kongo verantwortlich sind, darunter Folter und Vergewaltigung. Das ergab eine umfassende Untersuchung der Mail on Sunday.

Die Misshandlungen fanden im kongolesischen Odzala-Kokoua-Nationalpark statt, der von African Parks verwaltet wird. Prinz Harry ist Mitglied des Vorstands, in den er 2023 „befördert“ wurde, nachdem er sechs Jahre lang Präsident von African Parks war.

Die Untersuchung hat Beweise für zahllose Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt, die von bewaffneten Parkwächter*innen von African Parks an dem indigenen Volk der Baka begangen wurden. Die Organisation weiß seit Jahren, dass diese Übergriffe stattfinden, aber hat diese nicht gestoppt.

Zwei Baka-Männer aus einer Gemeinde, die für den Odzala-Kokoua-Nationalpark vertrieben wurde. Viele Menschen aus dem Dorf wurden von Rangern geschlagen oder misshandelt. „Wir haben Angst, dass die Parkwächter*innen uns schlagen, wenn sie uns im Wald sehen.“ © Survival

Ein Baka-Mann, Moyambi Fulbert, der in dem Bericht zitiert wird, hatte folgende Botschaft für Prinz Harry: „Ich würde ihm sagen, dass er aufhören soll, die Organisation African Parks zu unterstützen. Er ist ein mächtiger Mann. Er isst gut und lebt gut – aber wir haben nichts mehr, und das alles wegen African Parks.“

Den Baka und anderen Jäger*innen und Sammler*innen, die seit Generation im Regenwald des Kongobeckens leben und ihn pflegen, wurde ein Großteil ihres Landes gestohlen – und in Naturschutzgebiete umgewandelt.

Sie wurden vertrieben und leben nun unter menschenunwürdigen Bedingungen. Sie sind landlos und von anderen abhängig oder wurden zu „Touristenattraktionen“ gemacht.

Es ist ihnen verboten, den Regenwald zu betreten, den sie einst ihr Zuhause nannten, während Bergbau-, Öl- und Abholzungsunternehmen sowie Trophäenjäger*innen als „Partner*innen“ des Naturschutzes angesehen werden und ihre Geschäfte weiterführen dürfen.

Die Direktorin von Survival International, Caroline Pearce, sagte heute: „African Parks und andere große Naturschutzorganisationen wie der WWF stehlen indigenes Land, um es in militarisierte Nationalparks oder Schutzgebiete zu verwandeln – und dann greifen ihre Parkwächter*innen Menschen wie die Baka an, nur weil sie versuchen, ihr Leben zu leben. Prinz Harry kann helfen, dem ein Ende zu setzen.“

„Wir fordern ihn auf, als Vorstandsmitglied von African Parks zurückzutreten. Er muss sich von einer Organisation distanzieren, die an Vertreibungen und dem abscheulichen Missbrauch indigener Völker mitschuldig ist.“

„Die Geldgeber*innen der Organisation müssen ihre finanzielle Unterstützung zurückziehen, bis die Baka in den Park zurückkehren dürfen und ihre Landrechte anerkannt werden.“

„Die Missstände, die die Mail on Sunday aufgedeckt hat, finden in ganz Afrika und Asien statt – dies ist kein Einzelfall. Das gesamte Naturschutzmodell, wie es von den großen Naturschutzorganisationen praktiziert wird, basiert auf dem Diebstahl von indigenem Land und der Enteignung der Menschen, die seine rechtmäßigen Besitzer*innen sind – genau wie in der Kolonialzeit. Es ist an der Zeit, den Naturschutz zu dekolonisieren.“

 +49 (0)30 7229 3108
[email protected]

Teilen