Nukak kehren in den Wald zurück

14 August 2006

Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Der isolierte Nomadenstamm aus dem Amazonas, der wegen Kämpfen aus dem kolumbianischen Regenwald geflohen war, kehrt nun in den Wald zurück.
 
Als Reaktion auf eine abgestimmte nationale und internationale Kampagne hat die Regierung Kolumbiens angekündigt, dass die Nukak in ein sicheres 20.000 Hektar großes Waldgebiet zurückgeführt werden. Jedoch hat die neue Heimat der Nukak nur 2% der Größe ihres eigenen Reservats und ist auch nicht Teil ihres traditionellen Territoriums, in dem weiterhin Kampfhandlungen ausgetragen werden.
 
Es wächst die Sorge darum, dass die jetzige Entscheidung der Regierung es für die Nukak schwerer machen wird, jemals auf ihr eigenes Land zurückzukehren. Desweiteren verfolgt die brasilianische Regierung möglicherweise eine längerfristige Strategie, die Nukak von einem Nomaden- zu einem Siedlervolk zu machen und so ihr angestammtes Territorium für Kolonisierung frei zu machen.
 
Die Gruppe aus 170 Nukak-Indianern musste zusehen, wie weite Teile ihres Gebietes von Kakaobauern, Guerillas, Paramilitärs und der kolumbianischen Armee übernommen wurde, als ihr einst abgeschiedener Wald zum Kampfgebiet im langanhaltenden kolumbianischen Bürgerkrieg wurde.
 
Die Indianer flohen im März von ihrem Land. Mehr als die Hälfte des Volkes sind bereits seit dem ersten Kontakt mit Weißen 1988 gestorben. Es bleiben nur etwa 500 Überlebende.
 
Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: "Wir sind sehr erfreut, dass der Strom von Unterstützerbriefen aus aller Welt zur Notlage der Nukak die kolumbianische Regierung zu einer Reaktion bewegt hat. Dies zeigt, wie die öffentliche Meinung Regierungen dazu bringen kann, etwas zu tun. Aber die Nukak werden nicht mehr lange überleben, wenn sie nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Es ist absolut unerlässlich, dass die Regierung jetzt handelt, um zu einer friedlichen Lösung des Bürgerkrieges zu kommen, der die Nukak vertrieben hat. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr Exil permanent wird."
 
Fotos verfügbar. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Miriam Ross unter (+44) (0)20 7687 8734 oder [email protected]

Nukak
Indigenes Volk

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