Davi Yanomami warnt vor Bergbaugesetz

11 April 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Yanomami gehören zu einem der größten und relativ isoliert lebenden Völkern Südamerikas. Sie bewohnen die Regenwälder und die Bergregionen im Norden Brasiliens und im Süden Venezuelas.

In jüngster Zeit sind die Yanomami wieder vielen Bedrohungen ausgesetzt: Derzeit arbeiten über 1000 Schürfer auf der Suche nach Gold illegal auf dem Territorium der Yanomami. Sie verbreiten dabei tödliche Krankheiten wie Malaria und verschmutzen die Flüsse und Wälder mit Quecksilber. Viehzüchter dringen in das östliche Randgebiet ihres Landes ein und holzen auf ihrem Weg Wälder ab.
Die Gesundheit der Yanomami leidet sehr unter alldem, dennoch erreicht sie angesichts der Korruption und der Inkompetenz der FUNASA, der brasilianischen Gesundheitsorganisation (National Health Foundation), keine medizinische Versorgung.

Der brasilianische Kongress debattiert zurzeit einen Gesetzesentwurf, welcher großflächigen Bergbau auf den indigenen Gebieten erlaubt, falls dieser tatsächlich erlassen wird. Die Yanomami und auch andere abgeschieden lebende indigene Völker Brasiliens werden auf diese Weise sehr stark geschädigt.

Die Yanomami wurden dabei nicht ordnungsgemäß zu ihren Ansichten befragt und besitzen auch nur wenig Zugriff auf unabhängige Informationen über die Folgen des Goldwaschens.

Davi Kopenawa, ein führender Sprecher der Yanomami und gleichzeitig Vorsitzender der Hutukara Yanomami Association, warnt vor den Gefahren: „Der Bergbau wird unsere Natur nur zerstören. Er wird unsere Bäche und Flüsse zerstören, die Fische und die Umwelt töten – und auch uns. Sie bringen uns Krankheiten, die es niemals zuvor in unserem Land gab.“

Davi äußert seine Besorgnis in einem Videoclip, den sie hier auf Englisch sehen können.

Er sagt in diesem Interview:

„Ich bin gegen das Bergbaugesetz auf dem Land der Yanomami. Der Bergbau ist für uns Indianer nicht gut. Noch sind die Yanomami nicht so weit sich selbst zu verteidigen und mit den Weißen zu sprechen. Wir, das Volk der Yanomami, glauben, dass der Bergbau niemandem Vorteile verschafft. Und er wird den Indianern nichts Gutes bringen. Es wird nur Probleme geben, nur Krankheiten und viele schlechte Menschen, die Indianer töten. Wir, das Volk der Yanomami, wollen nicht, dass der Kongress ein solches Gesetz erlässt oder, dass der Präsident es unterschreibt. Wir wollen das Gesetz nicht akzeptieren. Unser Land muss respektiert werden. Unser Land ist unser Erbe – ein Erbe, das uns beschützt. Das Land gehört zu uns, den Indianern, damit wir den Boden bebauen, jagen und gesund sein können. Es ist unser zuhause, wo wir unser gesamtes Leben verbringen. Eure Hilfe ist wichtig für uns, denn wir brauchen sie um unsere Probleme öffentlich zu machen. Wir brauchen kein Geld. Wir brauchen Unterstützung um mit den Weißen zu sprechen. Dass sie uns zuhören und uns respektieren. Und uns erlauben in unserem Land zu leben. Das ist meine Nachricht an alle.“

Hier können Sie (auch leider vorerst nur auf Englisch) einen Brief an den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva verfassen und online absenden.

 

 

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