Dongria Kondh: „Vedanta richtet uns aus Profitgründen zugrunde“
15 Mai 2008
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Während der britische Bergbaukonzern Vedanta, der bei dem Aktienindex FTSE 100 zu den wichtigsten Aktiengesellschaften gezählt wird, heute Rekordgewinne bekannt gab, verkündete das in Indien abgeschieden lebende indigene Volk, die Dongria Kondh, dass der Konzern sie dauerhaft zugrunde richten wird, sollte er die Pläne umsetzten ihren heiligen Berg für den Bergbau zu nutzen.
Jitu Jakesika, Sprecher der Dongria Kondh, richtete sich heute mit seiner Aussage an die Aktionäre von Vedanta: „Ihr zerstört sehr viel. Der Bergbau ist nur für die Reichen profitabel. Wir werden zu Bettlern, wenn der Konzern unseren Berg und unseren Wald zerstört, um Profit zu machen.“
Vedanta behauptet in die Entwicklung des indigenen Volkes zu investieren, aber Herr Jakesika sagte: „Wir wollen kein Geld von diesem Konzern, wir wollen überhaupt nichts von ihnen. Wir können ihnen nicht unseren Berg überlassen, er ist unser Leben.“
Indiens Oberster Gerichthof wird entscheiden, ob er Vedantas Tochtergesellschaft Sterlite die Genehmigung erteilen wird, auf dem Gipfel des heiligen Berges Niyamgiri im indischen Bundesstaat Orissa, das Aluminium-Erz Bauxit abzubauen. Das Gericht wird am Freitag zu einer Anhörung tagen, die den Fall nach über drei Jahren zu einem Ende bringen könnte.
Survivals Direktor, Stephen Corry, sagte heute: „Vedanta hat dieses Jahr Rekordgewinne erzielt, aber zu welchem Preis? Das ist die Frage, die Aktionäre sich stellen müssen. Wenn Vedanta am Niyamgiri Bergbau betreibt, werden die Dongria Kondh das nicht überleben. So einfach ist das.“
Eine Delegation der Dongria Kondh hat diese Woche den Generalsekretär von Indiens führender Kongresspartei und Sohn von Sonia Gandhi, Rahul Gandhi, getroffen, der unverblümte Kritik an dem bevorstehenden Bergbauprojekt geäußert hat. Nachdem er das indigene Volk im März besucht hatte, sagte er: „ Den Berg zu Bergbauzwecken zu verwenden wird die Umwelt, die Wasserversorgung, die Kultur und die Existenzgrundlage der indigenen Völker zerstören.“ Er hat die Dongria Kondh kommende Woche nach Delhi eingeladen und siebzig Mitglieder des indigenen Volkes werden dieser Einladung folgen.
Vergangene Woche haben Hunderte Angehörige der Dongria Kondh in Orissas Hauptstadt Bhubaneswar einen Sitzstreik durchgeführt, um für die Erhaltung ihres Berges zu protestieren. Experten des indischen Wildlife Institutes sind zu dem Schluss gekommen, dass der Abbau irreversible Veränderungen der Umwelt zur Folge haben wird.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter (030) 722 931 08 oder per Email an [email protected]