Proteste von Indigenen aus Amazonasgebiet bringen Regierung in Bedrängnis
22 August 2008
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Die Proteste von tausenden Indigenen aus dem peruanischen Amazonasgebiet übten starken Druck auf die Regierung aus.
Die Proteste sind eine Reaktion auf die von der Regierung neu erlassenen Gesetze, die nach Angaben indigener Sprecher*innen ihre Rechte untergraben und es für Außenstehende einfacher machen, die Kontrolle über ihre Territorien zu erlangen.
Als Folge der Proteste hat Perus Parlamentskommission für Völker der Anden und Amazoniens, Afro-Peruaner, Umwelt und Ökologie einen Gesetzentwurf vorgeschlagen, um die zwei umstrittensten Gesetze zu widerrufen – die Gesetzesbeschlüsse 1015 und 1073. Heute liegt es an dem Kongress, dafür oder dagegen zu stimmen.
Perus Premierminister ist der Ansicht, dass die Entscheidung der Kommission einen „schlechten Präzedenzfall" schafft, da sie als Antwort auf die Proteste getroffen wurde. Inzwischen appellierte Perus Präsident an den Kongress die zwei Gesetze nicht zurückzunehmen. Er sagte, dies wäre ein „historisch ernster Irrtum“ und würde die indigenen Gemeinschaften zu „einem anderen Jahrhundert der Rückständigkeit und des Elends“ verdammen.
Die Regierung erklärte einige Teile des peruanischen Amazoniens zu Notstandsgebieten. Es gibt Berichte von Polizisten, die versuchen mit Schusswaffen und Tränengas die Menschenmengen auseinander zu treiben. Einige indigene Demonstrant*innen wurden verwundet zurücklassen.
Berichten zufolge hat die Organisation AIDESEP, die die indigenen Völker des peruanischen Amazonas vertritt, zur Einstellung der Proteste aufgerufen.