Massenappell von Indigenen an Präsidenten

14 Oktober 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Notlage der letzten unkontaktierten Indigenen Paraguays löste einen Massenappell der indianischen Bevölkerung aus, der sich an den neuen Präsidenten des südamerikanischen Staates richtete. Der Appell verurteilt die anhaltenden „Verletzungen der kulturellen, umweltpolitischen und territorialen Rechte (der Indigenen).“

Acht Indianerorganisationen aus Paraguay versuchen Einfluss auf den Präsidenten, der ehemalige Bischof Fernando Lugo, zu nehmen, indem sie ihre Sorge um die Ayoreo-Totobiegosode ausdrückten. Die Ayoreo-Totobiegosode sind die letzten unkontaktierten Indigenen Südamerikas außerhalb des Amazonasgebiets.

Die Organisationen appellieren nur wenige Tage nachdem weltweit Satellitenaufnahmen veröffentlicht wurden, die zeigen, dass allein in den letzten sechs Monaten erneut riesige Bereiche des Landes der Totobiegosode verwüstet wurden. Brasilianische Unternehmen holzen den Wald ab, um das Land als Rinderweiden zu nutzen.

In einer Stellungnahme halten Indianerorganisationen Präsident Lugo dazu an, die Zerstörung des Waldes der Totobiegosode zu stoppen, die Indigenen zu schützen und ihre Landrechte anzuerkennen. Einige Totobiegosode wurden bereits kontaktiert, doch viele haben Verwandte, die noch unkontaktiert sind.

Auch einige andere in Paraguay tätige Organisationen, unter anderem das „United Nations’ Development Programme“, drängen Präsident Lugo, die Totobiegosode zu schützen. Die Indigenen sind bezüglich ihrer Häuser, ihres Lebensunterhalts und ihres Überlebens gänzlich vom Wald abhängig. Außerdem macht jegliche Form von Kontakt zu Außenstehenden sie äußerst angreifbar, da sie nicht immun gegen Krankheiten sind.

Survival Direktor, Stephen Corry, äußerte sich heute zur Situation: „Was die Satellitenbilder deutlich machen ist herzzerreißend – die Zerstörung des Landes des letzten unkontaktierten Volkes Paraguays und als mögliche Folge die Vernichtung der letzten unkontaktierten Indianer selbst. Der Druck auf den neuen Präsidenten, etwas dagegen zu tun, steigt und es ist eine gute Möglichkeit für Lugo, Paraguay, seiner indigenen Bevölkerung und dem Rest der Welt zu zeigen, dass Paraguay seine verletzlichsten und am stärksten gefährdeten Einwohner unterstützen will.“

Um das Gesuch der acht Indianerorganisationen an Paraguays Präsidenten (auf Spanisch) zu lesen, klicken Sie hier.

Um die aktuellsten Satellitenaufnahmen vom Land der Totobiegosode zu sehen, klicken Sie hier.

Um Satellitenaufnahmen vom Land der Totobiegosode zu sehen, die zu einem früheren Zeitpunkt dieses Jahres gemacht wurden, klicken Sie hier.


Survival Mitarbeiter Jonathan Mazower, der kontaktierte Angehörige der Totobiegosode getroffen hat, steht gerne für Interviews zur Verfügung.


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter  +49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter [email protected]

Ayoreo
Indigenes Volk

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