Wahlen in Brasilien: Indigene fordern Landrechte
27 August 2010
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Repräsentanten eines Großteils der 233 indigenen Völker Brasiliens fordern vom zukünftigen Präsidenten des Landes, dass ihr angestammtes Land erfasst und abgegrenzt wird. Große Teile ihres Landes wurden den Völkern für industrielle Projekte, Rinderfarmen und Sojaplantagen genommen.
Die indigenen Völker fordern zudem die Aussetzung von industriellen Großprojekten die ihr Land zerstören, bessere Gesundheits- und Bildungsmaßnahmen und mehr Beteiligung bei der Reform von FUNAI , der brasilianischen Behörde für indigene Angelegenheiten.
Die Forderungen der Indigenen wurden in einem Brief an die Präsidentschaftskandidaten festgehalten. Das Dokument war Ergebnis eines außergewöhnlichen Protests gegen den Raub von indigenem Land und die Ermordung indigener Anführer.
Mehrere Hundert Indianer nahmen an dem Protest teil, der letzte Woche im brasilianischen Bundestaat Mato Grosso do Sul stattfand und unter anderem auf die kritische Lage der dort lebenden Guarani Indianer aufmerksam machte.
„Hier sind Vieh, Zuckerrohr, Eukalyptus und Soja mehr wert als das Leben eines indigenen Kindes, mehr wert als ein Menschenleben,“ schrieben die Indianer in ihrem Brief.
Anastácio Peralta Angehöriger der Guarani, sagte bei dem Protest: „Die großen Unternehmen gehen einfach über uns hinweg aber wir dürfen den Mut nicht verlieren – wir müssen kämpfen!“
Ein anderer Guarani aus der Laranjeira Nanderu Gemeinde, der seit fast zwei Jahren am Rand einer Bundesstraße lebt, sagte: „Viele Kleinkinder sind gestorben. Viele Menschen sind krank, weil wir kein Essen oder Wasser haben. Wir sterben hier .“
Am Anfang der Woche traff sich eien Gruppe Guarani Indianer mit Präsident Lula um der Forderung nach dem Schutz ihres Landes Nachdruck zu verleihen. Ambrósio Vilhava, Star des Films „Birdwatchers“ sagte Lula, dass das Land der Guarani unverzüglich abgegrenzt werden muss.
In Brasilien sind am 3. Oktober Präsidentschaftswahlen.