Survival verleiht „PR-Desaster des Jahres“ - Preis
18 Oktober 2010
Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Zum Auftakt der jährlichen „PR Week Awards“ in London hat die Menschenrechtsorganisation Survival dem PR Unternehmen Finsbury PR und seinem Gründer Roland Rudd einen Preis für „PR-Desaster des Jahres“ verliehen. Die PR Firma vertritt das umstrittene Bergbauunternehmen Vedanta Resources.
Finsbury bleibt weiterhin die PR Agentur für Vedanta Resources – ein Unternehmen das zum Angriffsziel einer weltweiten Kampagne gegen eine Bauxitmine in den Niyamgiri Bergen des indischen Bundesstaates Orissa wurde. Der Tagebau hätte verheerende Auswirkungen auf die indigene Gruppe der Dongria Kondh gehabt, welche in den Bergen leben.
Survival startete die Kampagne gegen Vedanta wegen dessen Umgang mit den Dongria Kondh. Eine PR Schlacht in den Medien trug dazu bei, die Reputation von Vedanta zu zerstören: das Unternehmen wurde in den Medien als „meist verhasstes Unternehmen der Welt“ beschrieben und das Minenprojekt wurde höchst umstritten.
Der Missbrauch vonseiten Vedantas wurden von Survival dokumentiert, mitunter das Versagen des Unternehmens, die Dongria Kondh ausreichend zu dem Projekt zu konsultieren. Die gesammelten Beweise trugen dazu bei, Anteilseigner wie den staatlichen Pensionsfods Norwegens und die Church of England zu überzeugen, sich von dem Unternehmen zurückzuziehen. Die britische Regierung veröffentlichte einen vernichtenden Bericht.
Survivals Kampagne führte zu folgendem:
- über 10.000 Briefe wurden von Unterstützern an die indische Regierung geschrieben
- 650.000 Menschen sahen Survivals Film „Mine – Geschichte eines Heiligen Berges“
- Prominente Persönlichkeiten sprachen sich gegen Vedanta aus
- Blaue Na’vi des Blockbusters „Avatar“ protestierten gegen Vedanta und erlangten so internationale Aufmerksamkeit für den Fall
Am 24. August diesen Jahres entschied Indiens Umweltminister Jairam Ramesh die Mine zu stoppen. Er erklärte, das Unternehmen hätte eine „eklatante Missachtung“ der Rechte der Dongria Kondh gezeigt. Die Entscheidung ließ den Aktienkurs Vedantas um 300 Millionen britische Pfund abstürzen.
Dr. Jo Woodman, Indien-Forscherin bei Survival, sagte heute: „Finsbury sagte uns, sie seien von Vedantas „Best Practice“ überzeugt. Am Ende waren sie die einzigen, die dies noch sagten – alle anderen, von Expertenkomitees zu Indiens Regierung selbst, verurteilten das Unternehmen für seine Missachtung der Gesetze.“
Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte: „Regierungen und Unternehmen die Menschenrechte verletzen, verstecken sich oft hinter PR Agenturen. Dies ist eine klare Verschwendung von Geldern der Öffentlichkeit und den Anteilseignern. Wo Menschenrechtsaktivisten die Wahrheit aufdecken gerät der Missbrauch zwangsläufig an die Öffentlichkeit.“