Dutzende Yanomami sterben bei Epidemie
3 November 2010
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Yanomami Indigene in Venezuela berichten, dass Dutzende ihrer Angehörigen bei einer Epidemie verstorben sind. Es könnte sich um eine um einen Ausbruch von Malaria handeln.
„Es gibt noch viele, viele Kranke,“ sagte der Yanomami-Krankenpfleger Andres Blanco am Freitag zu Associated Press (AP).
Nach einer tagelangen Reise erreichte Blanco Mitte Oktober das betroffene Gebiet. Yanomami Anführer sagten ihm, dass bereits 51 Mitglieder aus drei Dörfern verstorben waren, von einer gesamten Einwohnerzahl von 200. Die genaue Zahl der Verstorbenen ist noch unklar.
„Ich habe so etwas noch nie gesehen,“ sagte Shatiwe Luis Ahiwei, ein weiterer Yanomami Pfleger, zu AP.
Die Yanomami sind mit 32.000 Mitgliedern das größte, relativ isoliert lebende Volk im Amazonas Regenwald, an der Grenze zu Venezuela und Brasilien. Durch ihre Isolation haben sie kaum Immunität gegen eingeschleppte Krankheiten.
In den 1980er und 1990er Jahren drangen Goldschürfern in ihr Gebiet ein. Damals verstarb etwa ein Fünftel der Yanomami durch Krankheiten wie die Grippe oder Malaria, welche von den Arbeitern eingeschleppt wurden. Ihre Zukunft konnte nur durch eine breite internationale Kampagne sichergestellt werden, angeführt von den Yanomami, Survival und der Pro Yanomami Commission.
Die Gesundheitsversorgung für die Indigenen bleibt auf beiden Seiten der Grenze von Venezuela und Brasilien unsicher.