Osterinsel: Dutzende Verletzte bei Polizeieinsatz
7 Dezember 2010
Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Mindestens 25 Personen wurden Berichten zufolge verletzt, als die Polizei indigene Demonstranten aus Gebäuden auf Rapa Nui, der Osterinsel, räumte.
Seit August hatten Angehörige der indigenen Rapanui Bevölkerung eine Anzahl von Gebäuden auf einem Stück Land besetzt, das sie rechtlich beanspruchen.
Ein Pro-Rapanui Internetseite gibt an, dass die Polizei am Freitag Tränengas und Gummigeschosse in nächster Nähe der Demonstranten einsetzte.
Nach Angaben der BBC geben die Behörden davon aus, dass 17 Polizeibeamte und acht Zivilisten während der Proteste verletzt wurden. Lokale Zeugen sprechen von 19 Zivilisten und keinen verletzen Polizisten.
Santi Hitorangi, ein Dokumentarfilmer der bei dem Polizeieinsatz vor Ort war, sagte: „Was passiert ist … ist ihre Art die indigenen Rapanui davon abzuhalten das Recht auf ihr Land wieder geltend zu machen. Alles worum wir bitten ist das Recht an dem Land. Es ist eine rechtmäßige Forderung. Wir bitten die Regierung um nichts weiter."
Die Rapanui sind die indigene polynesische Bevölkerung auf der Osterinsel, bekannt für ihre aus Stein gehauenen „Moai“ Skulpturen. Die Insel wird seit 1888 von Chile in Anspruch genommen, obwohl sie 3.000 km von der südamerikanischen Küste entfernt liegt.
Durch steigenden Tourismus und die Besiedlung der kleinen Insel sind die indigenen Bewohner, die die Privatisierung ihres angestammten Landes ablehnen, weiter unter Druck geraten.
„Wir sind bereit zu sterben. Wir werden nicht akzeptieren, dass sie kommen um unseren Besitz zu übernehmen. Nein, wir werden niemals gehen,“ sagte der Parlamentspräsident der Insel, Leviante Araki, gegenüber einer chilenischen Radiostation.
Der chilenische Innenminister hat sich inzwischen hoffnungsvoll geäußert, dass man sich in dem Fall einigen kann. Er bestägigte jedoch auch, dass man damit fortfahren wird illegal besetzte Gebäude zu räumen. „Keiner kann in diesem Land außerhalb des Gesetzes leben,“ sagte er.