Brasilien: Indigene Bevölkerung soll „wie die Aboriginals behandelt werden“
29 Juli 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Ein brasilianischer Regierungsbeamter hat angedeutet, dass Brasiliens indigene Bevölkerung so behandelt werden soll, wie Australien die Aboriginals behandelt hat.
Curt Trennepohl, Präsident der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA, antwortete mit: „Ja, ja“, als ein australischer Journalist ihn fragte: „Werden Sie das gleiche mit den Indianern machen, was wir mit den Aboriginals gemacht haben?“
Im Interview ging es um die Auswirkungen des geplanten Belo Monte Staudammes auf die indigene Bevölkerung im Amazonas-Gebiet. Trennepohl gab an, dass es nicht seine Aufgabe sei, sich um die Umwelt zu kümmern, sondern eher, „die Auswirkungen zu minimieren“.
Der Belo Monte Staudamm wird, wenn fertig gestellt, ein großes Gebiet des Amazonas-Regenwaldes vernichten. Tausende Indigene sind jedoch von diesem Regenwald für ihr Überleben abhängig.
Die indigenen Gemeinschaften wurden nicht zu dem geplanten Projekt konsultiert und protestierten in Brasilien und Europa mehrmals gegen den Damm. Mitglieder der Kayapó-Indianer warnten davor, dass der Xingu-Fluss zu einem „Fluss aus Blut“ werden wird, sollte der Staudamm errichtet werden.
IBAMAs ehemaliger Präsident trat Anfang des Jahres von seinem Amt zurück – angeblich wegen des enormen Drucks, der von Seiten des Bergbau – und Energieministeriums sowie Brasiliens neuer Präsidentin Dilma Rousseff auf ihn ausgeübt worden war: Er sollte dem Bau des Belo Monte Staudamms trotz des enormen Widerstandes zustimmen.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist ein großer Teil von Australiens indigener Bevölkerung ausgelöscht worden, nachdem sie von ihrem Land vertrieben wurden. Viele leben heute in entsetzlichen Verhältnissen und haben eine weitaus geringere Lebenserwartung als der Rest der Bevölkerung.