Lulas Verrat an der indigenen Bevölkerung Brasiliens führt zu Gewaltausbrüchen
16 April 2004
Diese Seite wurde 2004 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Massive indianische Interessenvertretung zum 19. April geplant
Bei einem Ausbruch der Gewalt im brasilianischen Amazonien sind in dieser Woche sowohl Indianer als auch Diamantarbeiter verletzt und getötet worden. Hunderte indigener Vertreter versammeln sich nun in der Hauptstadt Brasilia um gegen die Regierungspolitik zu protestieren. Für den 19. April, den Indianertag", ist eine massive indianische Interessenvertretung vor dem Kongress geplant.
Obwohl Lula in seiner Regierungserklärung klare Zusagen gemacht hatte, indianische Landrechte anzuerkennen und zu verteidigen, hat er es nicht geschafft, die dringenden Probleme zu entschärfen, die nun zu einem Ausbruch gewaltsamer Konflikte im ganzen Land geführt haben.
In dieser Woche hat es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen dem Stamm der Cinta Larga und Diamantensuchern gegeben, die illegal in das Reservat in Westamazonien eingedrungen waren. Minenarbeiter, die für den Tod mehrerer Cinta Larga vor einem Jahr verantwortlich sind, kehrten ins Reservat zurück. Als die Indianer versuchten, ihr Land zu verteidigen, brach der Konflikt aus und mindestens drei Minenarbeiter starben.
Als Vergeltungsmaßnahme haben Diamantarbeiter am 10. April einen Cinta Larga-Indianer in ihre Bergbausiedlung Espigo do Oeste gebracht, ihn an einen Baum gebunden und stundenlang getreten und mit Steinen beworfen. Nur das Eingreifen der Polizei konnte dem Mann das Leben retten. 14jährige Cinta Larga-Mädchen werden von Bergarbeitern zur Prostitution gezwungen, und viele Indianer sind angegriffen und bedroht worden, seit die Mine 2001 illegal anglelegt worden ist.
Im Norden Amazoniens hat die Regierung wiederholt die Anerkennung des Territorium Raposa-Serra do Sol verschoben, wo über 12.000 Indianer leben. Von Lokalpolitikern ermutigt sind Kolonisten und Farmer in das Land eingedrungen. Mindestens 12 Makuxi wurden in den letzten 15 Jahren von Farmern getötet. Die Situation hat sich noch verschärft, als die Regierung andeutete, dass sie möglicherweise das Reservat verkleinern wird um Außenstehenden Indianerland zukommen zu lassen.
Im südlichsten Staat, Mato Grosso do Sul, tragen die Guarani einen erbitterten Kampf um ihr Land aus. Die Lage ist so ernst, dass einige Gemeinden landlos und ohne Hoffnung am Straßenrand leben. Unterernährung ist weit verbreitet, und Guaranikinder von neun Jahren begehen Selbstmord.
Fotos und Filmmaterial sind vorhanden.
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