Satellitenbilder zeigen fortschreitende Zerstörung des Landes eines unkontaktierten indigenen Volkes
20 Oktober 2008
Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Satellitenaufnahmen, die vor wenigen Tagen gemacht wurden, beweisen, dass hunderte Hektar Wald, welche zum Land der letzten unkontaktierten Indianer Paraguays gehören, allein in den letzten 30 Tagen zerstört wurden.
Die Fotos zeigen wie das brasilianische Unternehmen, Yaguarete Pora S.A., noch weiter in das Gebiet der Ayoreo-Totobiegosode vorgedrungen ist. Die Ayoreo-Totobiegosode sind das letzte unkontaktierte indigene Volk außerhalb des Amazonasgebietes. Auf den letzten Satellitenbildern im September war die Fläche des zerstörten Landes des indigenen Volkes sichtbar geringer.
Der zerstörte Wald der Totobiegosode ist mittlerweile doppelt so groß wie im Mai dieses Jahres. Der Wald wurde von Yaguarete Pora S.A. und einer anderen brasilianischen Firma, River Plate S.A. zerstört; vorwiegend um Weiden für Rinderzuchten zu schaffen.
Die Fotos riefen Empörung in Paraguay hervor und führten zu einem Massenappell an Paraguays neuen Präsidenten, dem ehemaligen Bischoff Fernando Lugo. In einer Stellungnahme gegenüber Lugo wurde die Zerstörung des Landes der Totobiegosode als eine Verletzung der kulturellen, ökologischen und territorialen Rechte der Indianer verurteilt.
Die Totobiegosode leben in einem sub-tropischen Wald, der als “Chaco” bekannt ist. Die Anzahl der unkontaktierten Indianer, die sehr verletzlich gegenüber jeder Form von Kontakt mit Außenstehenden sind, ist unbekannt.
Stephen Corry, der Vorsitzende von Survival International, sagte heute: “Sehen Sie sich nur die Satellitenaufnahmen an! Es ist unmöglich zu übersehen, was dort vor sich geht – die schamlose Zerstörung der Heimat der Totobiegosode, direkt vor unseren Augen. Wie kann Präsident Lugo das ignorieren?”
Um die Satellitenaufnahme zu sehen, die von Mai bis Oktober diesen Jahres gemacht wurden, klicken Sie hier
Survival Mitarbeiter Jonathan Mazower, der kontaktierte Angehörige der Totobiegosode getroffen hat, steht gerne für Interviews zur Verfügung.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter +49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter [email protected]