Proteste bei internationaler Tourismusmesse in Madrid

24 Januar 2011

Demonstranten protestieren vor FITUR gegen Reisen nach Botswana. © Iñaki Luis/Survival

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Besucher der internationalen Tourismusmesse FITUR in Madrid wurden am Samstag von Demonstranten der Menschenrechts- organisation Survival International begrüßt, die einen Boykott von Reisen nach Botswana fordern.

Die Demonstranten lehnen die Behandlung der Gana und Gwi „Buschleute“ durch die Regierung Botswanas ab. Sie protestierten neben dem Stand von Botswanas Tourismusorganisation. Mit Schildern forderten sie „Botswanas Tourismus boykottieren“ und „Rettet die Buschleute“.

Survival hat zu einem Boykott von Reisen nach Botswana und Diamanten aus Botswana aufgerufen, solange die indigene Bevölkerung nicht in Frieden auf ihrem angestammten Land im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) leben kann. Sie werden seit über 13 Jahren von der Regierung Botswanas verfolgt. 2002 wurden sie gewaltsam von ihrem Land vertrieben um Platz für den Abbau von Diamanten zu schaffen.

Im Dezember 2006 entschied das Oberste Gericht Botswanas in einer Grundsatzentscheidung, dass die Vertreibung durch die Regierung illegal und verfassungswidrig war und die Buschleute das Recht zur Rückkehr auf ihr Land haben. Vier Jahre später macht die Regierung den Indigenen jedoch das Leben im Reservat immer noch unmöglich, indem sie ihnen das Jagen und den Zugang zu ihrer Wasserquelle untersagt: einen Brunnen der versiegelt wurde um die Buschleute von ihrem Land zu vertreiben.

Momentan klagen die Buschleute erneut vor Gericht um Zugang zu dem Brunnen zu erhalten. Die Regierung fördert währenddessen den Tourismus im Reservat und hat dem Reiseanbieter Wilderness Safaris die Eröffnung einer Luxus-Safari-Lodge auf dem Land der Buschleute erlaubt – inklusive Swimmingpool.

Die Behandlung der Buschleute durch die Regierung wurde unter anderem von der Afrikanischen Menschenrechtskommission ACHPR heftig kritisiert. Der UN Sonderberichterstatter für indigene Völker hat die Bedingungen unter denen die Buschleute aufgrund des Wassermangels leben als „hart und lebensbedrohlich“ beschrieben.

Ein Sprecher von Survival International, der an dem Protest teilnahm, sagte: „Keiner, dem Menschenrechte etwas bedeuten, sollte nach Botswana reisen. Jene, die es doch tun, sollten wissen, dass sie eine Regierung unterstützen die von der Zerstörung der letzten als Jäger lebenden Buschleute im südlichen Afrika profitiert. Sobald die Buschleute mit Fairness und Menschlichkeit behandelt werden – und nicht früher – werden wir unsere Kampagne beenden, ein für allemal.“

Buschleute
Indigenes Volk

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