Live-Übertragung von Papua-Aktivisten ausgefallen: Indonesien schuld?
3 März 2014
Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Ein Vortrag von zwei Papua-Aktivisten, der live im Internet ausgestrahlt wurde, ist aus mysteriösen Gründen in dem Moment ausgefallen, als sie begannen Indonesiens furchtbare Menschenrechtsverletzungen anzuprangern.
Beide Aktivisten waren Gäste der Public Interest Environmental Law Conference im US-Bundesstaat Oregon, die wichtigste Umweltrecht-Konferenz der Welt.
Die zwei Papua sind Angehörige des Amungme-Volkes, in dessen Gebiet sich Grasberg, die größte Kupfer- und Goldmine der Welt befindet. In ihrem Votrag stellten sie die Probleme dar, mit denen ihr Volk wegen gewaltiger Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen konfrontiert ist.
Indonesien besetzt seit 1963 Papua (die westliche Hälfte der Insel Neuguinea). Man vermutet, dass mehr als 100.000 Papua seitdem umgebracht worden sind.
2010 wurde die Internetseite von Survival International, der Organisation für die Rechte indigener Völker, attackiert und vorübergehend offline gesetzt, nachdem Survival ein schockierendes Video veröffentlicht hatte, das indonesische Soldaten zeigte, die dabei waren indigene Papua zu foltern. Weitere Organisationen, die die Aufnahmen veröffentlicht hatten, wurden ebenfalls angegriffen.
Survivals Direktor Stephen Corry, der auch bei der Konferenz in Oregon anwesend war, betonte in seinem Vortrag die Rolle von “Naturschutz” in der andauernden Zerstörung indigener Völker. Er zeigte, wie Naturschutz-Theorien sich entlang von “wissenschaftlichem” Rassismus entwickelten , die auch die Grundlage kolonialer Völkermorde und des Holocaust bildeten.
Er verurteilte auch die falschen Behauptungen, dass indigene Völker genau wie unsere “Vorfahren” seien und gewalttätiger leben als wir, die von populären Wissenschaftsautoren wie Steven Pinker und Jared Diamond, befördert werden.