West-Papua: Survival fordert Freilassung von Journalisten und politischen Gefangenen
17 Oktober 2014
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Die französischen Journalisten Thomas Dandois und Valentine Bourrat müssen sich am 20.Oktober 2014 in Indonesien wegen „missbräuchlichen Gebrauchs von Einreise-Visa“ vor Gericht verantworten, nachdem sie im August während der Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm festgenommen worden waren.
Dandois und Bourrat wurden nach einem Treffen mit Areki Wanimbo inhaftiert, dem Vorsitzenden des indigenen Lani-Besar-Rates im Hochland Papuas. Wanimbo wurde ebenfalls festgenommen.
Wanimbo wird der „Verschwörung zum Hochverrat“ beschuldigt, eine Anklage, die für eine Vielzahl von „Delikten“ angewendet wird, darunter friedliche politische Aktivitäten und den Besitz untersagten Flaggen.
Den Journalisten drohen bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 500 Millionen Rupiah (32.000€).
Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, fordert die Freilassung der beiden Journalisten und ein Ende der Restriktionen für ausländische Medien in West-Papua. Survival betont zudem die Notlage indigener Völker in Papua, die seit 1963 unter der brutalen indonesischen Besetzung leiden. Viele von ihnen wurden für die friedliche Äußerung ihrer Meinung inhaftiert.
Nach Angaben von Papuans Behind Bars, waren im September 2014 mindestens 74 indigene Papua als politische Gefangene inhaftiert. Viele haben willkürliche Festnahmen, Folter, Gewalt, unfaire Prozesse und Vernachlässigung erlebt. Survival fordert ihre bedingungslose Freilassung.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: „Die Behandlung indigener Völker in Papua durch Indonesien ist eine der schrecklichsten humanitären Krisen unserer Zeit. Indonesiens neuer Präsident muss den Morden, der Folter und den willkürlichen Festnahmen eine Ende setzen und jene freilassen, die nur friedlich ihre politischen Ansichten erklärt haben.“
Survival schrieb am 29. September 2014 an den neuen indonesischen Präsidenten Joko Widodo (bekannts als „Jokowi“). Lesen Sie hier den Brief. (PDF, 655 KB)