Isolierter Stamm der Andamanen von Masern-Epidemie befallen
8 Mai 2006
Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Der isolierte Jawara Stamm auf den Andamanen-Inseln im Indischen Ozean ist von einer Masern-Epidemie befallen worden, die ihn ausrotten könnte. Sieben Jawara-Kinder sind in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Ausbruch ist bereits der zweite, der den 270-köpfigen Stamm seit ihrem ersten Kontakt mit der Außenwelt angreift.
Es ist nicht bekannt, wie viele Jawara nun Masern haben. Während der Epidemie von 1999 wusste man von 108 erkrankten Jarawa. Wie die meisten isolierten Stammesvölker sind die kaum immunisierten Jarawa besonders durch Infektionskrankheiten gefährdet.
Indische Siedler, die das Land der Jarawa vereinnahmen, bedrohen die Ureinwohner im steigenden Maße. Neben dem Einführen vorher unbekannter Krankheiten, wildern die Siedler die Tiere, auf die die Jawara angewiesen sind. Außerdem werden Frauen der Jawara oftmals sexuell missbraucht. 2002 ordnete der Oberste Gerichtshof die Sperrung der Straße an, die illegal den Wald der Jawara durchschneidet. Die Autoritäten widersetzten sich der Order allerdings, indem sie nicht nur die Straße geöffnet hielten, sondern sie zudem noch ausbauten. Survival hat wiederholt gewarnt, dass ein solches Verhalten die Jawara potentiell tödlichen Krankheiten aussetzt.
Viele Stammesvölker sind von Masern ausgelöscht worden. Im 19. Jahrhundert wurde mindestens die Hälfte der großen Andamanesen auf einer und alle auf einer anderen Insel ausgerottet. Dieser ehemals 5000 Mitglieder zählende Stamm hat heute nur mehr 41 Mitglieder.
Während des Ausbruchs 1999 erwies sich die medizinische Reaktion als kompetent, deshalb hofft man, dass eine angemessene Hilfeleistung wieder zur Verfügung gestellt werden kann; es ist zudem möglich, dass der Stamm eine gewisse Immunität aus der vorhergehenden Epidemie entwickelt haben könnte.
Survivals Generaldirektor Stephen Corry sagte heute, Dies ist die zweite Warnung an Indien, das die Zukunft dieses einzigartigen Volkes in den Händen hält. Wenn die Jawara überleben sollen, muss die Straße geschlossen sowie die Invasion und das Wildern unverzüglich gestoppt werden. Das ist indisches Gesetz. Wenn Indien es versäumt diesem Folge zu leisten, riskiert es die Vernichtung von einem der gefährdetsten Völker auf der Welt."
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