Schießereien und Verhaftungen verbreiten Angst und Schrecken in West Papua
8 April 2008
Dreizehn Indigene wurden am 13. März in der Stadt Manokwari, West Papua,  verhaftet. Sie hatten an einer friedlichen Demonstration gegen das 2007  verabschiedete Gesetz zum Verbot der Papuanischen Morgenstern-Flagge  teilgenommen. Survival ist um die Sicherheit der 11 noch immer  Inhaftierten besorgt, da von Folter die Rede ist. 
 
Die Polizei soll den Demonstranten „Rebellion“ und „Hassreden gegen den  Staat“ vorwerfen, weil sie die Flagge West-Papuas gehisst hatten. In der  Vergangenheit wurden Indigene, die wegen friedlicher Demonstrationen  gegen die Indonesische Regierung verhaftet wurden, zu bis zu 20 Jahren  Gefängnis verurteilt. 
 
Bei einem anderen Zwischenfall in der Stadt Enarotali im Gebirge Papuas  am 10. März verwickelten die indonesische Armee und die Polizei  Ortsansässige in eine zwei Stunden dauernde Schießerei. Die  Auseinandersetzungen begannen, als die Polizei einen Anwohner, Yavet  Pigai, verprügelte, was Demonstrationen vor einer Polizeistation auslöste. 
 
Insgesamt neun Personen wurden in der Schießerei verletzt, darunter ein  18jähriger, der schwer verletzt, mit einer Kugel im Bauch, ins  Krankenhaus gebracht wurde. Ein weiterer Mann wurde von Polizisten  verprügelt und erlitt schwere Kopfverletzungen. 
 
Über 100 Polizeikräfte, Paramilitärs (BRIMOB) und Soldaten  (einschließlich Kampftruppen von außerhalb) sollen auf die Demonstranten  geschossen und das Feuer für zwei Stunden aufrecht erhalten haben, um  ihre Macht zu demonstrieren und die Menschen einzuschüchtern. 
 
Das Katholische Büro für Gerechtigkeit und Frieden (SKP) in Jayapura,  West Papua, schickte einen Bericht an die UN Menschenrechtskommission,  in dem 242 Fälle von Folter und Misshandlung durch die Sicherheitskräfte  in West Papua seit 1998 dokumentiert sind. Das SKP kommt zu dem Schluss,  dass der Einsatz von Folter und grausamer, erniedrigender Behandlung  gegen die indigene Bevölkerung weit verbreitet ist und dass eine Kultur  der Gewalt und des Rassismus unter den Sicherheitskräften existiert.
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