HIV/Aids breitet sich in abgelegenen Gebieten West Papuas aus
18 Juli 2008
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Ärzte befürchten, dass die Zahl an Papuanern, die mit HIV/Aids leben, die statistischen Zahlen der Regierung weit übertreffen. Diese Statistiken weisen West Papua bereits als die Region Indonesiens mit der höchsten Infiziertenrate aus. Sie ist 15 mal so hoch wie der nationale Durchschnitt.
Einer kürzlich gemachten Studie zufolge, leben allein in dem Puncak Jaya Gebiet schätzungsweise 4200 Menschen mit der Krankheit. Mediziner erwarten, dass die Zahl sich in den nächsten 5 Jahren um 200 Prozent erhöhen wird.
Sechzehn Menschen, unter ihnen auch Teenager und ein dreijähriges Kind, starben an Aids im Mulia Krankenhaus in der Puncak Jaya Region. Informationen über die Krankheit sind in den abgelegenen Regionen nicht zugänglich, so dass keiner der ins Krankenhaus eingelieferten Menschen sich bewusst war, mit HIV infiziert zu sein.
Seit 1963 wird Papua durch Indonesien besetzt. Während dieser Zeit hat die indonesische Armee zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gegen die Stammesgesellschaften Papuas begangen. Die indonesische Regierung beutet die natürlichen Ressourcen Papuas mit großen Gewinnen aus, ohne jegliche Rücksicht auf das Leben der papuanischen Bevölkerung.
Abholzung und andere Geschäfte, welche oft vom Militär unterstützt werden, haben Prostituierte nach West Papua gebracht, was die Ausbreitung der Krankheit unterstützt hat. Das Misstrauen der Papuaner ist so groß, dass viele von ihnen glauben, die indonesische Regierung habe HIV absichtlich, als ein Werkzeug zum Völkermord, nach Papua gebracht.
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