Indonesien verbietet Buch über Papua

18 Februar 2010

Mann vom Volk der Dani, Papua © Adrian Arbib/Survival

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Die indonesische Regierung hat ein Buch über die Unterdrückung der Menschenrechte in Papua verboten. Das Buch wurde vom angesehenen Geistlichen Reverend Socratez Sofyan Yoman geschrieben. Dieses Verbot ist nun bereits das fünfte seiner Art, und erinnert stark an die autoritäre Regierungszeit Suhartos.

Reverend Yomans Buch „The Voice of Churches for Suppressed People, Blood and God’s Tears in West Papua“ wurde von der indonesischen Generalstaatsanwaltschaft verboten. Die Behörde teilte zudem mit, dass weitere 200 Bücher evaluiert werden würden, die als zu provokativ angesehen werden.

Patrialis Akbar, Minister für Justiz und Menschenrechte, erklärte dazu, dass das Ministerium 20 Bücher als „in hohem Maße gefährdend für die Öffentlichkeit“ eingestuft habe und für diese ein Verbot empfiehlt. Das Ministerium nannte als Begründung für das Verbot deren „provokative Motive, um die Nation zu spalten.“

Anscheinend befindet sich ebenfalls „The Indigenous World 2009“ auf dieser Liste. Es wurde von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Angelegenheiten der Urbevölkerungen (IWGIA) veröffentlicht und von den Vereinten Nationen (UN) unterstützt. Auch die Übersetzung der Allgemeinen Erklärung zu den Rechten der indigenen Völker, die von Indonesien in der Generalversammlung der Vereinten Nationen befürwortet wurde, soll sich unter den Büchern befinden.

Die indonesische Kommission für Menschenrechte kritisierte ebenfalls, dass die Regierung sich in Papua nicht an die Menschenrechte hält. Matius Murib, Mitglied der Vertretung der Kommission in Papua, sagte, dass die Kriminalisierung der Bevölkerung dort seit 2009 enorm gestiegen sei und dass Menschenrechtsaktivisten ständig beobachtet und eingeschüchtert würden.

Murib fügte hinzu, dass die Regierung in Bezug auf die Bevölkerung Papuas auf militärische Mittel setzt, anstatt sich die Frage zu stellen, ob nicht die Missachtung der Menschenrechte in Papua der Grund für deren Wunsch nach Unabhängigkeit ist.

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