Erste bestätigte Nachrichten über Indiens Insel-Stämme
2 Januar 2005
Diese Seite wurde 2005 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Es gibt nun erste glaubwürdige Berichte über das Schicksal der fünf isolierten Stämme auf den Andamanen- und Nikobaren-Inseln, welche schwer von dem asiatischen Seebeben erschüttert worden waren. Alle scheinen überlebt zu haben. Die zahlreicheren Angehörigen der Stämme der Nikobaren beklagen jedoch viele Tote.
Die 270 Jarawa, welche bis vor kurzem in vollständiger Isolierung gelebt haben, scheinen alle dem Unglück unverletzt entkommen zu sein. Es ist fast sicher, dass sie vor dem Eintreffen des Tsunamis in den Wäldern aufhielten.
Die meisten der Onge, die in zwei von der Regierung erbauten Siedlungslagern leben, konnten überleben, indem sie sich auf höher gelegene Ebenen retteten, sobald der Meeresspiegel zu sinken begann. Momentan werden sie von einer benachbarten Gemeinschaft in einem Schulgebäude versorgt. Ihre Kenntnisse des Meeres und seiner Bewegungen haben sich über die 60.000 Jahre, in denen sie auf den Inseln leben angereichert. Die Onge hatten schon einen schweren Schwund ihrer Population von 672 im Jahre 1901 auf heute noch knapp 100 Menschen.
Berichten von Flügen über die Sentinel-Insel zufolge, die die Heimat der am isoliertesten lebenden Stämme ist, haben sich viele von ihnen an den Stränden der Insel aufgehalten. Die Sentinelesen schossen Pfeile auf den Hubschrauber. Versichernde Behauptungen der Behörden, alle Sentinelesen seien gezählt worden, sind voreilig, da niemand eine Vorstellung von der Größe ihrer Population hat (Schätzungen reichen von 50 – 250) und das Landen auf der Insel ist unmöglich.
Bisher gibt es keinerlei zuverlässige Berichte über das Schicksal der Great Andamanese", doch Vorabberichte gehen davon aus, dass sie mehr oder weniger unbeeinträchtigt überlebt haben.
Ähnlich ist die Situation der ca. 380 Schompen, ein isolierter Stamm der Insel Great-Nikobar. Es wird gehofft, dass ihr Jäger und Sammler Dasein wie im Falle der Jarawa dafür gesorgt hat, dass sie sich eher im Wald als in Küstenbereichen aufhielten und so überleben konnten.
Den sechsten Stamm der Inseln, die 30.000 Nikobaresen, hat es dagegen schlimmer getroffen. Alle 12 Dörfer der Insel Kar Nikobar" wurden weggespült und man befürchte, dass viele Bewohner gestorben sind. Im Unterschied zu den anderen Stämmen sind die Nikobaresen keine Jäger und Sammler, sondern Gartenbauern. Viele sind zum Christentum konvertiert und sind damit viel mehr akkulturiert als die anderen Stämme der Andamanen und Nikobaren.
Hintergrund: Die Jarawa, Onge, Sentinelesen und Great Andamanese sind wahrscheinlich vor rund 60.000 aus Afrika zu den Andamanen Inseln gelangt. Da sich die jeweiligen Stammesangehörigen untereinander nicht sprachlich verständigen können, geht man davon aus, dass sie während ihrer langen Wanderung zu den Inseln isoliert voneinander lebten. Ihre Lebensweisen sind sich jedoch sehr ähnlich: alle sind nomadische Jäger und Sammle, die von den Ressourcen des Waldes, sowie vom Fischen in Küstenbereichen leben. Seit der Kolonialisierung haben sie schrecklich gelitten – erst unter den Briten, später unter den Indern.
Survival's Andamans campaigner, Sophie Grig, who has visited the islands and is in close touch with contacts there, is available for interview. Tel 020 7687 8735 (office), or send an email.
Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]
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