Indien: „Integration“ indigener Völker verheerend
8 Februar 2011
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Indiens Minister für Indigene Angelegenheiten, Kantilal Bhuria, hat erklärt, dass er die „Integration“ von Indiens indigener Bevölkerung in die „Mainstream“ Gesellschaft unterstützt – eine Politik die in der Vergangenheit verheerende Folgen hatte.
Ein Bericht von Survival International belegt die katastrophalen Auswirkungen von Maßnahmen, die diesem Ansatz folgen.
Im vergangen Jahr hatte bereits der Parlamentarier Bishnu Pada Ray mit der Aussage für Aufregung gesorgt, dass Kinder der indigenen Jarawa von ihrem Volk „entwöhnt“ werden müssten, um sie „drastisch in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.“ Nun hat sich der Minister, dessen Aufgabe das Wohlergehen von fast 90 Millionen Indigenen ist, ebenfalls für die Integration dieser Menschen in den Mainstream der Gesellschaft ausgesprochen.
Die Ansicht, dass indigene Völker „in den Mainstream gebracht“ werden müssen, wird von der internationalen Gemeinschaft seit Jahrzehnten nicht mehr als vertretbar betrachtet. In Nord-, Mittel- und Südamerika hat seit mehr als 20 Jahren keine Regierung mehr Assimilation gefordert.
Erst im Januar hatte der Oberste Gerichtshof Indiens den indigenen Völkern des Landes Anerkennung dafür gezollt, dass sie „es geschafft haben trotz Unterdrückung und Gewalt durch andere Gemeinden, viele ihrer indigenen Bräuche zu bewahren. (…) Das Unrecht welches indigenen Völkern in Indien angetan wurde ist ein beschämendes Kapitel in der Geschichte unseres Landes.“ Dieses „ beschämende Kapitel“ wird jedoch nicht enden, wenn eine Politik der Assimilation verfolgt werden sollte.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Die Idee indigene Völker in den „Mainstream“ zu bringen basiert auf der veralteten Überzeugung, dass Regierungen wissen was am Besten ist – eine kolonialistische Einstellung, die zur Übernahme des Landes und der Ressourcen indigener Völker führt. Dieser Ansatz hat viele indigene Völker zerstört und bedroht noch viele weitere.“