Den Tsunami überlebt jetzt unter größter Bedrohnung
27 Juni 2005
Diese Seite wurde 2005 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Der isolierte Stamm der Jarawa auf den Andamanen Inseln, der die Flutkatastrophe vom 26. Dezember 2004 überlebte und dadurch für Schlagzeilen sorgte, ist nun bedroht vollständig von vordringenden Siedlern ausgelöscht zu werden.
Die 270 Jarawa leben im Wald und jagen mit Pfeil und Bogen. Sie stehen erst seit 1998 in friedlichem Kontakt mit der Außenwelt. Jetzt dringen immer mehr indische Siedler in ihr Land ein, wildern die Tiere, die sie jagen, geben ihnen Alkohol und Tabak, missbrauchen die Frauen sexuell und beuten die Männer als billige Arbeitskräfte aus – meist gegen ein paar Bananen. Die örtliche Polizei ist Ihnen dabei oft behilflich.
Der unkontrollierte Kontakt mit der Außenwelt bringt noch andere ernste Gefahren mit sich: Es können z.B. Krankheiten, gegen die die Jarawa nach mehreren Tausend Jahren in Isolation nicht immun sind, eingeschleppt werden.
Die Behörden der Andamanen hatten erst im Dezember eine fundamental neue Politik zum Schutz der Rechte der Jarawa angekündigt. Diese beinhaltet die Bekämpfung der Wilderei und des Vordringens von Siedlern in das Gebiet der Jarawa. Das Gesetz ist aber noch nicht in die Praxis umgesetzt worden. Ein Beobachter vor Ort berichtet, dass "niemand daran interessiert" ist und die Jarawa derzeit unter "größter Bedrohung" stehen.
Survivals Generaldirektor Stephen Corry sagte heute hierzu: "Auf dem Papier ist die Politik der indischen Regierung gegenüber den Jarawa eine der fortschrittlichsten der Welt, was den Umgang mit isolierten Stammesvölkern betrifft. Wenn die Behörden jedoch jetzt nicht handeln und die Situation von Grund auf ändern, befürchte ich, dass die Jarawa nicht überleben werden."
Auf nahezu einzigartige Weise gab es unter den Jarawa keine Todesopfer als der Tsunami ihre Inseln traf. Es wird vermutet, dass ihr ausgeprägtes Wissen über ihre Umgebung sie dazu befähigte frühzeitige Warnsignale zu erkennen und sich rechtzeitig auf Anhöhen zu retten.
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