West-Papua: Anzahl HIV/AIDS-Betroffener nimmt rapide zu

23 Mai 2011

Ein Korowai backt Sago über dem Feuer, West-Papua. © Survival International

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Statistiken belegen, dass die Zahl der Menschen mit HIV/AIDS in West-Papua in den letzten vier Monaten um mehr als 30% gestiegen ist. Die offiziellen Daten, die diesen Monat veröffentlich wurden, schätzen die Zahl der Betroffenen nun auf insgesamt über 17.000. In der Region arbeitende Ärzte gehen von einer noch deutlich höheren Zahl aus.

Die HIV -Neuinfektionen in West-Papua liegen um das 15-fache über dem indonesischen Durchschnitt.

Die Papua AIDS Prevention Commission (KPA) hat bestätigt, dass die Region Mimika die höchste Rate an Infektionen und Neuinfektionen aufweist. Dort wurde vor Jahren die amerikanisch-britische Grasberg Kupfer- und Goldmine errichtet, die das Land der indigenen Amungme und Kamoro zerstörte und verstärkt Siedler, unter anderem Sexarbeiter, in die Region brachte.

Einige Bewohner Papuas gehen davon aus, dass das Militär vorsätzlich Prostituierte, die bereits vom HIV-Virus betroffen sind, in die Gebiete indigener Völker bringt. In der Vergangenheit haben Soldaten den Anführern indigener Gemeinden Alkohol und Prostituierte angeboten, um Zugang zu dem Land und den Ressourcen der indigenen Bevölkerung zu erlangen.

Viele Einwohner Papuas suchen keine Hilfe, da sie nur geringes Vertrauen in das medizinische System haben. Viele glauben, dass medizinisches Personal vorsätzliche Ansteckungen zu verantworten hat. Auch rassistische Einstellungen gegenüber der indigenen Bevölkerung halten sie oft davon ab, öffentliche Kliniken aufzusuchen.

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